Nur wenige deutschsprachige Schauspielerinnen haben international Karriere gemacht, zu den bekanntesten unter ihnen zählt die 1938 in Wien als Tochter der in den 30er Jahren beliebten Filmstars Magda Schneider und Wolf Albach-Retty geborene Romy Schneider. Noch als Teenager in den 50er Jahren erlangte sie in der Rolle der Sissi europaweiten Ruhm; in den 70ern wurde sie in Frankreich zum umjubelten, preisgekrönten Star, der sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1982 blieb.
1958 entzog sich Romy Schneider dem Einfluss ihrer Mutter und damit auch der bundesdeutschen Filmindustrie und ging zu Alain Delon nach Paris. Beinahe unbegrenzt scheinen die Möglichkeiten Romy Schneiders zu jener Zeit aus heutiger Sicht. Sie spielte Theater auf Französisch mit dem italienischen Regisseur Luchino Visconti; sie drehte Filme in England und Frankreich, Spanien, in den USA und dann doch wieder in der Bundesrepublik, und sie versuchte sich in der Komödie, im Melodram, im Psychothriller und im historischen Film. Gemeinsam ist ihren amerikanischen Regisseuren, den Meistern des Regie-Handwerks Orson Welles und Otto Preminger und den Komödienregisseuren Clive Donner und David Swift, dass sie mit Romy Schneider umgingen, als ob sie das erste Mal vor der Kamera gestanden hätte und ihrem Spiel neue, unbekannte Facetten entlockten und eine Intensität, die auf ihr großes schauspielerisches Talent verwies.
Im Museum für Film und Fernsehen ist noch bis zum 30. Mai die Ausstellung "Romy Schneider. Wien – Berlin – Paris" zu sehen, die die wechselhafte Karriere Romy Schneiders dokumentiert. Die Filmreihe, die im April fortgeführt wird, zeigt im März wenig bekannte Filme aus 60er Jahren.