Im Umfeld zahlreicher Veranstaltungen anlässlich des 20. Jubiläums des Falls der Mauer am 9. November 1989 widmen wir uns mit der Präsentation des Programms "Winter adé – Filmische Vorboten der Wende" Filmen aus Osteuropa und Deutschland, entstanden im letzten Jahrzehnt des Kalten Kriegs, die nicht nur kritische Zeugnisse der Erstarrung überholter, politischer Systeme sind, sondern vielmehr eine Ahnung des kommenden Wandels und Umbruchs vermitteln. Verbindendes Element der Filme ist die große Sensibilität, mit der sie die Befindlichkeit in der jeweiligen Gesellschaft erfassen und ihre Hoffnung auf eine politische Öffnung. Wir freuen uns, zahlreiche Regisseure der in der Reihe vertretenen Filme anlässlich der Aufführung begrüßen zu können. Die Filmreihe wurde von der Kulturstiftung des Bundes und der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen initiiert, von Claus Löser kuratiert und ist zeitgleich im BrotfabrikKino zu sehen.
WINTER ADÉ (Helke Misselwitz, DDR 1988, 8.9., zu Gast: Claus Löser, Helke Misselwitz, Rainer Rother) Offen und unverblümt sprechen Frauen unterschiedlichen Alters und gesellschaftlicher Zugehörigkeit von ihren Hoffnungen, Sehnsüchten und Enttäuschungen. Vor dem Hintergrund ost-deutscher Landschaften und Architekturen – der Film begibt sich auf die Reise von Zwickau bis an die Ostsee – entsteht ein unmittelbarer Eindruck des Lebens und der Stimmung in der DDR – ein Jahr vor dem Zusammenbruch.