Im Rahmen des Made in Europe Filmfestivals, das in Maastricht und Aachen stattfand, wurde Eugenie Jansens Calimucho mit dem "Lambertz-Euregio-Filmpreis" ausgezeichnet.
Eine sensible Charakterstudie, die uns am einsamen Leben einer durch Erlebnisse in der Vergangenhait traumatisierten jungen Frau teilnehmen lässt.
YUN DE NAN FANG - South of the Clouds
Sein Leben lang hat Xu Daqin davon geträumt, einmal nach Yunnan – einer Region in der Nähe von Tibet – zu reisen. In jungen Jahren hatte er das Angebot, dort zu arbeiten. Doch nach einer Affäre mit einem jungen Mädchen sah er sich gezwungen, sie zu heiraten, was ihn auf Dauer an Nordchina band. Danach war sein Leben von ununterbrochener Routine und andauerndem Streit bestimmt. Von Zeit zu Zeit stellt Xu sich vor, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn er in Yunnan gelebt hätte. Nach vielen Mühen gelingt es Xu endlich, eine Reise dorthin anzutreten. Dort angekommen, gerät der gutherzige Xu in eine komplizierte Situation mit einer Prostituierten. Von der Polizei aufgegriffen, wird er in Gewahrsam genommen. Von seinem Gefängnis aus hat er einen ganz besonderen Blick auf Yunnan, sein Paradies. Zhu Wen: “Ich wollte einen Film über die Generation meiner Eltern drehen. Sie haben ohne jemals zu klagen in einer unnormalen Zeit gelebt und dabei eine geradezu surreale Genügsamkeit bewiesen. Ihre Sexualität war immer ein Geheimnis. Irgendwann war ich alt genug, um diese Generation zu verstehen und zu würdigen. So entstand das Bedürfnis, diese Geschichte für die Generation meiner Eltern zu erzählen. Ich denke jedoch mittlerweile, dass es genauso ein Film über meine eigene Generation ist. Die Geschichte eines unmöglichen Lebens.”
DIE ALLSEITIG REDUZIERTE PERSÖNLICHKEIT - REDUPERS
Edda Chiemnyjewski, freiberuflich arbeitende Pressefotografin und alleinerziehende Mutter im Westberlin der 1970er Jahre, muss feststellen, dass "eine Köchin keine Zeit hat, die Staatsgeschäfte zu führen." Gemeinsam mit der Frauenfotogruppe scheitert sie an dem Anliegen, ein Kunstprojekt, das die Stadt dokumentiert, "an den Mann" bringen zu wollen. Während die Stadt, die zu einer Protagonistin des Films wird, aus heutiger Sicht wie ein Nachkriegsberlin erscheint, hat sich an der prekären Lebensrealität freiberuflich arbeitender Frauen nur wenig geändert. Mit großer Selbstironie erzählt Helke Sander, die selbst die Hauptrolle spielt, von einem geteilten Leben in einer geteilten Stadt.
D'EST
Anknüpfend an ihren 15 Jahre zuvor entstandenen Film „News from Home“ unternimmt Chantal Akerman in D’Est eine Reise von Ostdeutschland nach Moskau, die im Sommer beginnt und im tiefsten Winter endet. Im Verlauf dieser subjektiven Reise filmt sie „alles, was sie berührt“ und übermittelt Bilder und Klänge, ohne sie zu kommentieren. Statische Einstellungen, die von den Bewegungen der Menschen durchkreuzt werden, wechseln sich ab mit Kamerafahrten vorbei an städtischen Landschaften, Menschen und Gesichtern, die einen beinahe hypnotisierenden Sog entfalten. Der beständige, langsame Rhythmus des Films lässt Raum für eine ebenso bedächtige Annäherung, untermalt vom Rauschen des eisigen Windes, dem Dröhnen der Autos und immer wieder von Musik.
Gérard Depardieu
Gérard Depardieu ist nicht nur von seiner Statur her ein Schwergewicht, sondern er gehört zweifelsohne auch zu den ganz Großen der Schauspielkunst. Die Bandbreite seiner darstellerischen Fähigkeiten und seine Wandlungsfähigkeit sind enorm – ebenso wie die Vielfalt der mittlerweile 170 Filme, in denen er seit Anfang der 1970er Jahre gespielt hat. Er ist der wohl weltweit bekannteste französische Schauspieler, hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und das französische Kino stark geprägt, indem er immer wieder neue Maßstäbe in der Schauspielerei setzte. Wir freuen uns, nachträglich zu Depardieus 60. Geburtstag Ende letzten Jahres, im März eine Auswahl von 15 Filmen aus dem breiten Spektrum von Depardieus Schaffen zeigen zu können: vom experimentellen Kino der Marguerite Duras über anarchisch-satirische Komödien von Blier, zentrale Werke des Autorenkinos von Truffaut, Pialat und Resnais bis hin zu populären Historiendramen und Depardieu als Obelix. Schweres und Leichtes – Depardieu war stets flexibel in der Wahl seiner Rollen und hat sich seit dem Beginn seiner Karriere bis heute in keine Schublade stecken lassen. So kommt es, dass er je nach Bedarf exzessiv poltert oder feinfühlig agiert, derb drauflos oder mit Finesse und Zurückhaltung spielt. Generell ist Depardieu ein sehr physischer Darsteller, wuchtig und von dynamischer, beunruhigender Präsenz, gleichzeitig jedoch sinnlich und sensibel. "Depardieu ist für das europäische Kino das, was Brando für das amerikanische Kino der 50er Jahre war. Er verkörpert das ganze Spektrum des europäischen Mannes: den Draufgänger, den Zuhälter, den Intellektuellen, den Bürgerlichen, den Rebellen und den Hedonisten." (Kent Jones)
Casting a Shadow - Alfred Hitchcock und seine Werkstatt (2)
Im März wird die Filmreihe, die die Ausstellung "Casting a Shadow – Alfred Hitchcock und seine Werkstatt" im Museum für Film und Fernsehen begleitet, mit fünf Programmpunkten fortgesetzt. Ausstellung und Filmreihe würdigen Hitchcock als außergewöhnliches filmisches "Genie" und lenken zugleich das Augenmerk auf die Leistungen seiner Mitarbeiter, die ganz wesentlich zum "Hitchcock-Stil" beitrugen.
fake or feint
… ist ein siebenmonatiges Ausstellungsprojekt am Alexanderplatz, dessen fünf Ausstellungen von der Politik der Oberfläche und der Markierung als Intervention handeln. In unterschiedlicher Weise verfolgen KünstlerInnen hierbei Formen der Markierung auf Feldern wie Stadtraum, Genderpolitik, Körperinszenierung, Clubkultur und Sprache. Das von Elena Zanichelli und Jörg Franzbecker kuratierte Filmprogramm erweitert den Ausstellungsrahmen durch Videoarbeiten, Spiel- und Kurzfilme, die die Konstruiertheit solcher Formen visualisieren. Der Blick richtet sich auf Markierungen, wie sie durch taktisch eingesetzte Störmomente, Verfremdungen sowie narrative Brüche hervorgerufen werden können. Die Beiträge zeigen u.a. die Unbestimmtheit im Begehren ihrer Charaktere (9.3.); sie spielen mit Irritationen und Täuschungsmanövern (16.3.); sie changieren zwischen jüngsten Praktiken des Reenactments von Szenen der Filmgeschichte und früheren Reaktionen auf den Illusionismus Hollywoods (23.3.).
Magical History Tour
Wir führen unsere Reise durch die amerikanische Genregeschichte fort – mit Western, Film noirs und Melodramen aus den 40er und 50er Jahren, der Zeit des klassischen Hollywood-Kinos. John Fords Name ist untrennbar mit dem amerikanischen Western verbunden. Wie kaum ein anderer prägte er das amerikanische Ur-Genre und entwickelte es im Verlauf seiner fünf Jahrzehnte umspannenden Regiekarriere weiter, schuf dabei Archetypen und Legenden. Den "größten Mythenpoeten des amerikanischen Films" nannte Georg Seeßlen John Ford, der sich in seinem Spätwerk an dieser Mythenproduktion kritisch abarbeitete.
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