Kashiko Kawakita (1908–1993) war über Jahrzehnte hinweg und bis zu ihrem Tod die "Grande Dame" des japanischen Kinos. Zusammen mit ihrem Mann Nagamasa Kawakita, dem Gründer und Präsidenten der Firma "Towa" (später "Toho"), besaß sie eine Schlüsselfunktion für die Vertretung des japanischen Kinos im Ausland und für den Import westlicher (darunter auch deutscher) Filme nach Japan. Sie gründete das Filmarchiv Japan Film Library Council, das später umbenannt wurde in Kawakita Memorial Film Institute und seit vielen Jahren ausländische Festivals bei der Auswahl japanischer Filme berät. Wenn das japanische Kino in der Welt eine starke Präsenz hat, so ist dies auch ein Verdienst dieses Instituts und von Kashiko Kawakita.
Madame Kawakita gründete in den 60er Jahren auch die Produktionsfirma Art Theatre Guild (ATG), die zentrale Bedeutung für die Entwicklung der japanischen "Neuen Welle" um Oshima, Terayama und Imamura besaß. In einzigartiger Weise war Madame Kawakita eine Brücke zwischen dem japanischen Kino und der westlichen Welt. Seit 1983 vergibt das Kawakita Memorial Film Institute jährlich einen Preis, den Kawakita Award, an Regisseure, Filmkritiker und Filmhistoriker für herausragende Verdienste um den japanischen Film. In diesem Jahr nun, aus Anlass des 100. Geburtstages von Kashiko Kawakita, hat das Kawakita Memorial Film Institute ein Paket japanischer Filmklassiker unter der Überschrift "Ein Kranz für Madame Kawakita" zusammengestellt, das seit letztem Mai um die Welt tourt und jetzt auch im Arsenal gezeigt wird.