HIER IST ES ZUR ZEIT SEHR SCHÖN (2006) von Ute Aurand und Maria Lang ist ein Triptychon aus den Filmen Maria und die Welt, Familiengruft – ein Liebesgedicht an meine Mutter und Der Schmetterling im Winter. „Als wir 2006 Der Schmetterling im Winter fertig geschnitten hatten, sahen wir, dass die drei Filme zusammen noch einmal etwas ganz Neues ergeben – die Chronologie eines Lebens.“ (Ute Aurand, Maria Lang) Das Triptychon beginnt mit dem Porträt Maria und die Welt, das Ute Aurand 1995 filmte, nachdem Maria aufs Land zu ihrer Mutter gezogen war, die sich alleine nicht mehr zurechtfand. In der Mitte steht Familiengruft von 1981. Hier spricht Maria, die Tochter, über sich und ihre Mutter, ihren Vater und ihren Bruder. Sie spricht über das, was wir oft verschweigen, über die Mauern, die Grenzen, aber auch über die Liebe. 22 Jahre später filmt Ute Aurand Maria bei der täglichen Pflege ihrer Mutter, die inzwischen 96 Jahre alt ist. Es entsteht Der Schmetterling im Winter. (19.9., in Anwesenheit der Regisseurinnen)
FilmDokument
Heiner Carows berühmtester Film Die Legende von Paul und Paula (1972) behauptet sich bis heute als Dauerbrenner des DDR-Kinos und zieht immer wieder Zuschauer an. Wie aber hat Carow seine Filmlaufbahn begonnen? Der gebürtige Rostocker Carow besuchte 1950 das Nachwuchsstudio der DEFA: die talent-hungrige Filmfirma (gegründet 1946) suchte dringend ausbildungsfähige Leute, um ihre hochgesteckten Ziele realisieren zu können. So gab sie jeder wirklichen Filmbegabung bald eine Chance: Nach nur einem Jahr wechselte Carow ins damalige Studio für populärwissenschaftliche Filme in Potsdam-Babelsberg und drehte dort innerhalb nur weniger Jahre zehn Kurzmetrage-Filme.
Marguerite Duras im Film
Anlässlich des 10. Todestages von Marguerite Duras gibt es verschiedene Veranstaltungen in der Stadt, die die große französische Autorin und Filmemacherin würdigen, so eine Hommage im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals sowie eine Inszenierung des Theaterstücks „La maison“ in den Sophiensälen. In Zusammenarbeit mit der Französischen Botschaft zeigen wir zwei Programme mit Filmen, in denen sich Marguerite Duras über das Schreiben, die Worte, das Theater und das Leben äußert.
Kolloquium: Special effects im deutschen Spielfilm
Trickspezialisten waren an einigen der größten Erfolge der deutschen Filmgeschichte maßgeblich beteiligt. Das diesjährige Kolloquium der Deutschen Kinemathek „Special Effects im deutschen Spielfilm. Der Übergang vom mechanischen ins digitale Zeitalter“ beschäftigt sich mit dem Thema „Special Effects“ nicht nur, weil sie über eine einmalige Sammlung von Objekten und Materialien verfügt, sondern weil viele Klassiker aus ihrer Filmsammlung ohne diese Filmtricks undenkbar wären: Metropolis, Der Student von Prag, Die Frau im Mond …
W wie wüste Filme
Nach acht Jahren in der Versenkung steht das Oberhaupt einer mexikanischen Familie wieder vor der Tür und stürzt die Angehörigen in große emotionale Verwirrung. CRONICA DE UN DESAYUNO (Chronik eines Frühstücks) ist eine absurde Chronik der laufenden Zeit, die mit sarkastischem Witz die Verhältnisse in Mexiko spiegelt. (7. & 10.9.)
Polnischer Club
Musik als Sabotageakt, Widerstand und Subversion spielt (im wahrsten Sinne des Wortes) die Hauptrolle in den beiden Filmen des Polnischen Clubs, den wir gemeinsam mit dem Polnischen Institut Berlin alle zwei bis drei Monate veranstalten. Leonard Buczkowskis ZAKAZANE PIOSENKI (Die verbotenen Lieder, 1947) gilt als der erste Spielfilm, der im Nachkriegspolen entstanden ist. Ursprünglich als klassische Anthologie der polnische Volkslieder konzipiert, deren Text während der deutschen Okkupation von polnischen Widerstandsgruppen umgedichtet wurden, trat die Spielfilmhandlung im Verlauf der Dreharbeiten immer mehr in den Vordergrund. In Rückblenden schildert der Musiker Roman seine Erlebnisse während der Besatzungszeit in Warschau. Als Mitglied einer kleinen Widerstandgruppe transportierten er, seine Schwester und einige Freunde Waffen und Flugblätter und waren am Warschauer Aufstand beteiligt. Die zentrale Rolle des Films kommt jedoch den zahlreichen im Film vorgetragenen populären Volksliedern zu, deren neue Texte sowohl unterhaltsam-patriotisch als auch satirisch-scharf Krieg und Besatzung thematisieren. Aufgrund seiner – wie es hieß – zu milden Darstellung der deutschen Besatzer wurde der Film kurz nach seiner Erstaufführung 1947 wieder zurückgezogen. Nach zahlreichen Veränderungen und Akzentverschiebungen kam der Film ein knappes Jahr später erneut in die polnischen Kinos und wurde zu einem großen Publikumserfolg. (7.9., Einführung: Kornel Miglus) BYL JAZZ (Es war einmal der Jazz, 1981) von Feliks Falk spielt nur einige Jahre später. Anfang der 50er Jahre, gegen Ende der Stalin-Ära, leisten Musiker einer Freizeitband auf ihre Art Widerstand, indem sie bei jeder Gelegenheit verbotenen Jazz spielen. In Falks genau gezeichnetem Zeitporträt triumphieren die Sehnsüchte der Menschen über die politischen Zwänge. (12.9., Einführung: Kornel Miglus) In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin
FilmClub
Ein Kreuzfahrtschiff, so würde man meinen, war im real existierenden Sozialismus der DDR nicht vorgesehen. Doch weit gefehlt: Das Kreuzfahrtschiff „MS Völkerfreundschaft“ fuhr von 1960 bis 1985 im Auftrag des FDGB der DDR zur See, vor allem verdienstvolle Arbeiter erhielten die Reise als eine Art Auszeichnung. Ulrike Knorr entführt uns in ihrem Film MS VÖLKERFREUNDSCHAFT (D/Belgien 2005) auf eine imaginierte Reise entlang der alten Reiseroute in Richtung Leningrad. Anhand von Erinnerungen ehemaliger Besatzungsmitglieder und Passagiere, gefundenem Super-8-Material aus den 70er Jahren und Aufnahmen von heute sowie durch Auszüge aus Bordtagebüchern entsteht ein Bild der schwimmenden Insel, das glückliche private Momente genauso enthält wie den allgegenwärtigen Staat im Hintergrund. Eine Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte ist auch Ulrike Knorrs Debütfilm GRENZSTEINE (2001), den wir als Vorfilm zeigen. (30.9.) Eine Zusammenarbeit mit Radio EINS
Japanischer Filmclub
Schauplatz von Tsuyoshi Takamines „tropischer Fantasie“ PARADISE VIEW (Blick aufs Paradies, Japan 1985) ist die Insel Okinawa in den 70er Jahren, zu einer Zeit also, in der sie noch als Militärbasis von den USA besetzt war. Der 30-jährige Musiker Reishu hat seinen Job auf dem örtlichen US-Militärstützpunkt verloren. Ito, ein Botaniker aus Tokio, unterrichtet die Dorfbewohner in japanischer Poesie, verliebt sich dabei in Nabee und will sie heiraten. Als herauskommt, dass sie von Reishu schwanger ist, wird die Verlobung aufgelöst, und Reishu muss vor dem Rachedurst von Nabees Brüdern fliehen. Er versteckt sich in einer Höhle, wo er Schweinegras als Droge züchtet und schließlich Opfer eines „Regenbogenschweins“ wird … PARADISE VIEW hat trotz der zahlreichen kuriosen, fantastischen Elemente einen sehr realen Kern: die kulturelle Eigenart Okinawas und besonders der Ryukyu-Inseln. (18.9.)
40 Jahre Star Trek & Raumpatrouille Orion
„Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200 …“ Als Produzent und Drehbuchautor Gene Roddenberry am 8. September 1966 mit STAR TREK seine Zukunftsvisionen auf die Umlaufbahn schickte, ahnte er wohl nicht, dass sich diese Fernsehfiktion made in USA bald zur weltweit beliebtesten TV-Serie entwickeln würde. Im gleichen Jahr, nur neun Tage später, startete in Deutschland das Pendant dazu: RAUMPATROUILLE ORION (17. September 1966). Das Fernsehmuseum feiert gemeinsam mit dem Kino Arsenal und dem Science Fiction Sender Sci Fi das 40jährige Jubiläum beider Serien.
Finnischer Club
Die große Schauspielerin des finnischen Films und Hauptdarstellerin in fast allen Filmen von Aki Kaurismäki, Kati Outinen, ist eine Meisterin der minimalistischen Schauspielkunst. Mal lakonisch, mal widerspenstig, immer wortkarg versuchen die von ihr gespielten Figuren Krisen und Rückschlägen zu trotzen, so auch die junge Lissu, die Outinen in ihrem Kinobedüt TÄÄLTÄ TULLAAN ELÄMÄ! (Right on, Man!, 1980) von Tapio Suominen spielt. Zusammen mit Jussi und Pete bildet sie eine Gruppe rebellischer Jugendlicher, die in Helsinki ihr Unwesen treibt. Als sich Jussi und Lissu näher kommen und gemeinsam durchbrennen wollen, kommt es zu einer Katastrophe. (27.9.) In Zusammenarbeit mit dem Finnland Institut
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