Fünf Jahre nach Farockis plötzlichem Tod im Juli 2014 widmen wir die Öffentliche Sichtung am 1. Juli zur Premiere um: HARUN FAROCKI – ZWEIMAL verbindet zwei unterschiedliche Perspektiven auf den Filmemacher. Die Regisseure Lothar Schuster (dffb-Jahrgang 1968) und Ingo Kratisch (dffb-Jahrgang 1969 und seit 1977 Kameramann bei zahlreichen Filmen Farockis) lassen Passagen aus einem langen Gespräch mit Farocki im Jahr 1995 mit beiläufigen Beobachtungen abwechseln, die Kratisch und Matthias Rajmann bei den Dreharbeiten zu "Die Schöpfer der Einkaufswelten", "Zum Vergleich", "Ernste Spiele" und anderen Filmen mit Fotoapparat und Videokamera aufgezeichnet haben. Zwei Gesten der Erinnerung, zweimal Trauerarbeit. Im Vorprogramm ein Fundstück aus dem Archiv des Harun Farocki Instituts: Sprechproben zu Farockis Film "Etwas wird sichtbar." Zu Gast: Ingo Kratisch und Lothar Schuster.
Berlinale Sommer-Spotlight mit "So Pretty"
Im Rahmen des alljährlichen Berlinale Sommer-Spotlights im radioeins Freiluftkino Friedrichshain ist am 16. Juli SO PRETTY von Jessie Jeffrey Dunn Rovinelli aus dem Programm des Forums zu sehen. Der Film unternimmt eine buchstäbliche Re-Lektüre von Ronald M. Schernikaus „So schön“, indem er Alltag und politische Aktivitäten der West-Berliner Schwulenszene der 1980er Jahre in eine queere WG im heutigen New York überträgt und dort neu verhandelt, wie sich Liebe und Zusammensein organisieren lassen.
Im Kino: "Erde"
ERDE aus dem Programm des diesjährigen Forums ist ab sofort bundesweit in ausgewählten Kinos zu sehen. Darin zeigt Regisseur Nikolaus Geyrhalter an sieben Orten – von Sacramento in Kalifornien bis zur Asse in Wolfenbüttel – wie der Mensch im Zeitalter des Anthropozän Berge versetzt und das Erdreich und in der Folge den Planeten mit Gewalt umgestaltet.
Contested Grounds: Die Filme von Shinsuke Ogawa und der Ogawa Pro
Deutscher Dokumentarfilmpreis für "Heimat ist ein Raum aus Zeit"
HEIMAT IST EIN RAUM AUS ZEIT von Thomas Heise hat den mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Dokumentarfilmpreis erhalten. Der Preis wird im Rahmen des SWR Doku Festivals verliehen und vom Südwestrundfunk und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg gestiftet. Heises Film, der im diesjährigen Forum uraufgeführt und in der Folge bereits auf zahlreichen weiteren Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet wurde, vollzieht anhand von Briefen und Dokumenten die Geschichte seiner Familie über vier Generationen nach.
Am 19.6. präsentieren die Berliner Filmkünstler*innen Anja Dornieden und Juan Gonzalez eine weitere Ausgabe unserer Reihe Filmmakers' Choice: "Für dieses Programm möchten wir eine Gruppe von Wesen sein, die nicht zwischen ihren Wahrnehmungsorganen unterscheiden. Für uns ist Sehen wie Hören, Hören wie Riechen und Riechen wie Schmecken. Vielleicht hindert uns jedoch die Ungewissheit der Gegenwart daran, solche Wesen zu werden. Ein möglicher Ausweg aus dieser Ungewissheit ist für uns sein Synonym: die Mehrdeutigkeit. In diesem Sinne haben wir ein Programm zusammengestellt, das einen Raum der Mehrdeutigkeit öffnet. Zusätzlich möchten wir folgende zwei Sätze aus dem Buch „When Elephants Weep. The Emotional Lives of Animals“ zitieren: „Würde eine Katze es mögen, wenn eine Maus auf ein Gestell gespannt wird? Es erscheint unwahrscheinlich, denn Mäuse in Fallen sind für Katzen nur von kurzem Interesse.“ „Stämme in Madagaskar sagen, dass Sifaka-Lemuren am Morgen mit geschlossenen Augen die Sonne anbeten.“"
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