„Für seinen filmischen Wagemut, seinen Respekt und seine Sensibilität gegenüber den Protagonisten“ hat OLANDA von Bernd Schoch aus dem diesjährigen Programm des Forums den Hauptpreis des Dokumentarfilmfestiavls in Karlsruhe, dokKa, erhalten.
Die ausführliche Begründung der Juror*innen Jide Tom Akinleminu, Esther Buss und Rilo Chmielorz lautet: "Eine faserige Struktur, ein Sternenhimmel, eine Gruppe von Menschen an einem schwach beleuchteten Zeltlager in tiefschwarzer Nacht: Mit Bildern, die schwer fassbar sind, rätselhaft und auf etwas Größeres verweisen, beginnt dieser Film und nimmt uns mit: in die Pilze. Zweieinhalb Stunden begleitet Bernd Schochs 'Olanda' Saisonarbeiter – Frauen, Männer, Kinder – in den steilen Hängen der rumänischen Karpaten beim Sammeln von Pilzen und Blaubeeren. Die Arbeit ist hart und der Film zeigt diese Härte. Er zeigt auch Momente von Solidarität, familiärer Gemeinschaft und Selbstbestimmung. Vieles zeigt er auch nicht. Dennoch ist alles da, im Myzel des Films: der ökonomische Kreislauf, die Armut, die Asymmetrie in der Verwertungskette.
So wie Pilz und Baum Allianzen bilden, so sind auch Inhalt und Form von Schochs Film untrennbar miteinander verbunden. 'Olanda' macht sich die rhizomatische Struktur des Pilzes zu eigen, spannt unsichtbare Verbindungen zwischen Mikrostruktur und gesellschaftlichen Zusammenhang, verliert Fäden, nimmt andere auf, befreit sich für kurze Zeit sogar mit einem halluzinogenem Bildertrip."