Auf den 64. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen wird am 4. Mai das Projekt re-selected vorgestellt, eine Zusammenarbeit mit dem Arsenal im Rahmen von „Archive außer sich“.
re-selected nimmt sich drei Jahre Zeit, um einer womöglich unzeitgemäßen Intuition zu folgen: Am designierten „Ende des analogen Zeitalters“ widmet sich das Projekt ausgewählten Filmen aus dem analogen Bestand des Archivs der Kurzfilmtage und untersucht Filmgeschichte als Geschichte individueller Filmkopien. Der Blick auf die Eigenheiten einer Kopie führt zu Fragestellungen, die mit einem konkreten Werdegang, mit lokalen Öffentlichkeiten und zeitgeschichtlichen Konstellationen zu tun haben. Was besagt die Existenz einer Kopie an einem bestimmten Ort? Wo und wann wurde ein Film überhaupt gezeigt, wer hat ihn gesehen, in welcher Fassung, in welcher Verfasstheit? Wenn ein besonderes Augenmerk einem Pool von etwa 80 Filmen gilt, die sowohl in Oberhausen als auch im Arsenal archiviert sind, so geht es dabei auch um die kuratorischen Praxen dieser beiden Institutionen und deren Wirkungsgeschichten. Bis 2020 wird es Veranstaltungen unterschiedlicher Formate geben, nicht nur in Oberhausen und Berlin, sondern auch an anderen Orten, die mit der Wirkungsgeschichte konkreter Kopien verbunden sind. Das Projekt soll anschließend in eine Publikation münden, die Erfahrungen und Ergebnisse als Beitrag zur Filmgeschichtsschreibung im post-analogen Zeitalter formuliert.