Unter dem Titel "Archive außer sich" widmet sich das Arsenal bis Ende 2020 in Kooperation mit sieben Projektpartnern dem filmkulturellen Erbe und seinen Archiven. Ein erstes Projekt ist vom 10.-17. Mai im Kino Arsenal zu sehen.
In den Jahren zwischen 1968 und 1977 häuften sich nicht nur die Aktionen der Neuen Linken auf den Straßen Italiens, es entstanden auch neue Formen filmischer Massenkommunikation. Arbeitskämpfe und Polizeigewalt fanden ihren Weg in die Filme der Neuen Linken, feministische Gruppen lenkten den Blick auf Lebensrealitäten von Frauen. Stärker als in anderen Ländern wirkte in Italien die Antipsychiatriebewegung, die letztlich die Abschaffung geschlossener psychiatrischer Kliniken erreichte. Die Filme der italienischen Neuen Linken waren ein Laboratorium filmischer Formen. Kern des Programms, das Cecilia Valenti und Fabian Tietke zusammengestellt haben, bilden Kopien aus dem Archiv des Arsenal, flankiert von zusätzlichen Werken, die mit Gästen und Einführungen in einem umfassenden Kontext präsentiert werden.
Ebenfalls im Rahmen von "Archive außer sich" stellt Constanze Ruhm am 8. Mai ein zentrales Werk der italienischen (Post-) 68er-Bewegung vor: ANNA von Alberto Grifi und Massimo Sarchielli (1972-75).