Mit „Archive außer sich" beginnt das Arsenal – Institut für Film und Videokunst erstmalig eine langfristig angelegte Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt. Während der Berlinale werden am 22. Februar als Teil von „Think Film No. 6 – Archival Constellations“ erste Projekte präsentiert (siehe dazu weiter unten).
„Archive außer sich“ beschäftigt sich als langfristig angelegte kollaborative Serie von Forschungs-, Veranstaltungs- und Ausstellungsprojekten mit dem filmkulturellen Erbe und seinen Archiven. Was ist kulturelles Erbe, welche Gemeinschaften und Narrative, welche Adressaten und Vermittlungsformate leiten sich daraus ab und wie beständig sind sie? Oder: Welche noch unbekannten Archive bringt die Gegenwart hervor? Zugrunde liegt die Idee des Living Archive: Erforschung, Digitalisierung und/oder Restaurierung von Archivinhalten sind Teil einer partizipativ verstandenen künstlerischen und kuratorischen Gegenwartspraxis. Das Archiv ist ein Ort der Produktion. Aus der Diversität des Ausgangsmaterials—vollständige Filme, beschädigte oder nicht mehr rekonstruierbare Filme, ephemere Filme, Arbeitsmaterialien, Randnotizen und Objekte—sowie der jeweils spezifischen Örtlichkeit der Partner—Archive, Kinos, Festivals, Kunsträume, Universitäten, öffentlich rechtliche Fernsehsender, Datenbanken, ein ehemaliges Krematorium—stellt sich die Frage: Was ist heute ein Filmarchiv? Welche Forderungen stellt die Öffentlichkeit an Archive und welche Gegenwart und Zukunft kann aus archivarischen Konstellationen und neuen Formen der Navigation, auch spekulativ, entworfen werden?