In einer Notiz aus dem Jahr 1947 schreibt die Pionierin des Avantgarde-Kinos Maya Deren: "Marxismus – einzige politische Theorie die einen Mechanismus entwickelt der sich selbst verändern kann – wie im Konzept des absterbenden Staats". Mit diesem Zitat beginnt die Medienwissenschaftlerin Ute Holl einen Aufsatz zur Theorie der Filmpoetin und deren Entwurf eines Kinos, das "nachhaltig in die sinnlichen und sozialen Verhältnisse aller interveniert, die an dieser laufenden Kommunikation teilhaben." Der diesem Aufsatz entlehnte Programmtitel "A Mechanism Capable of Changing Itself" verweist auf die vielfältigen Handlungsmöglichkeiten des Kinematografischen, die besonders im Formenreichtum dokumentarischer Arbeiten ihren Ausdruck finden.
Seit seiner Gründung legt Forum Expanded ein besonderes Augenmerk auf das Dokumentarische. Der Begriff umfasst auch in diesem Jahr Archivarbeit, Fiktion und Experiment, sofern darin eine Wirklichkeit zum Ausdruck kommt, die Vergangenes neu erzählt und zu einer möglichen Zukunft werden lässt.