In einer weiteren Abstimmung wurde die Künstlerische Leiterin des Arsenal Stefanie Schulte Strathaus gemeinsam mit weiteren Mitgliedern in den Vorstand der FIAF gewählt. Hier die vollständige Besetzung:
Präsident: Peter Bagrov (George Eastman Museum, Rochester), Generalsekretär: Tiago Baptista (Cinemateca Portuguesa, Lisbon), Schatzmeisterin: Cecilia Cenciarelli (Fondazione Cineteca di Bologna, Bologna). Mitglieder: Sanchai Chotirosseranee (Film Archive – Public Organization, Bangkok), Caroline Fournier (Cinémathèque suisse, Lausanne), Elisa Jochum (Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin), Heather Linville (Library of Congress – National Audio-Visual Conservation Centre, Culpeper), Arike Oke (BFI National Archive, London), György Raduly (National Film Institute Hungary – Film Archive, Budapest), Stefanie Schulte Strathaus (Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Berlin). Assoziierte Mitglieder: Ricardo Cantor Bossa (Cinemateca de Bogotá, Bogotá), Drika de Oliveira (Cinemateca do Museu de Arte Moderna, Rio de Janeiro), Léonce Tira (Cinémathèque Africaine de Ouagadougou – FESPACO, Ouagadougou).
Die FIAF widmet sich seit 1938 der Bewahrung und Zugänglichmachung des weltweiten Filmerbes. Sie vereint die weltweit führenden Non-Profit-Institutionen in diesem Bereich und hat sich zum wichtigsten globalen Netzwerk von Cinematheken und Filmarchiven entwickelt. Ihre Mitglieder engagieren sich für die Rettung, Sammlung, Sicherung, Vorführung und Verbreitung von Filmen, die sowohl als Kunst- und Kulturgüter als auch als historische Dokumente gelten. Im Mai 2025 umfasst die FIAF 184 Institutionen in 80 Ländern – ein Zeichen dafür, wie sehr das Filmerbe zu einem weltweiten Anliegen geworden ist.
Die Mitgliedschaft fördert die internationale Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Ressourcen. Mit der Anerkennung als Vollmitglied würdigt die FIAF-Community die Leistungen des Arsenal, das in den letzten Jahren sowohl die Verbesserung der Lagerbedingungen als auch mit Digitalisierungen und Restaurierungen den Erhalt und die Zugänglichmachung der eigenen Filmbestände deutlich vorantrieben hat. So wurde unter anderem mit Mitteln der Lotto-Stiftung Berlin ein Klimatisierungs- und Lüftungssystem in den Archivräumen installiert. Hervorgehoben wurde außerdem das Engagement des Arsenal bei der Unterstützung von Filmarchiven in strukturschwächeren Ländern durch Kooperationen und Ausbildungsangebote.
Das Arsenal hat seit der Vereinsgründung im Jahre 1963 rund 9.500 analoge und 6.400 digitale Filme aus dem Bereich des unabhängigen Kinos weltweit gesammelt, darunter deutsch untertitelte Kopien aus dem Programm des Berlinale Forums und zahlreiche Unikate, die nach und nach digitalisiert und in die Ursprungsländer zurückgeführt werden.
Mit dem „Living Archive“ hat das Arsenal ein Konzept etabliert, das Archivarbeit als kollaborative Praxis versteht: Digitalisierungs- und Restaurierungsprojekte werden stets im Rahmen regionaler und transnationaler Partnerschaften entwickelt und umgesetzt. Maßnahmen zum Erhalt und zur Zugänglichmachung von Archivfilmen stehen dabei in enger Verbindung mit einer gegenwartsbezogenen Programmarbeit sowie wissenschaftlicher und künstlerischer Forschung.
Die Vollmitgliedschaft in der FIAF kommt zu einem Zeitpunkt, der eine neue Etappe der 1963 gegründeten Institution markiert: Ab 2026 wird das Arsenal erstmals all seine Tätigkeitsbereiche (Kino, Berlinale Forum und Forum Expanded, Distribution, Filmvermittlung und Archivarbeit) an einem Ort, dem silent green Kulturquartier in Berlin-Wedding, zusammenführen.