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It all depends #1

AFRIQUE SUR SEINE Paulin Vieyra, Mamadou Sarr, F 1955, OF, 21 min
COME BACK, AFRICA Lionel Rogosin, Südafrika/USA 1958, OmE, 84 min
MAN NO RUN Claire Denis, F 1988, OmU, 107 min
sowie Archivmaterial aus Bissau, Kairo und Khartum

Paulin Vieyra und Mamadou Sarr zeigen in ihrem impressionistischen Film AFRIQUE SUR SEINE das Leben von Afrikanern und Afrikanerinnen im Paris der 1950er Jahre. Wo ist Afrika, in Afrika, an den Ufern der Seine oder im Quartier Latin? Der Film formuliert den Blick einer Künstler- und Studentengeneration, die sich auf die Spurensuche einer transafrikanischen Kultur und Zukunft in Frankreichs Hauptstadt macht. Mit AFRIQUE SUR SEINE beginnt eine Filmgeschichte – der Film gilt als erster unabhängiger Film des afrikanischen Kinos. 1957 ist der "Decret Laval" in Kraft, der Afrikanern und unabhängigen Filmemachern verbietet, in den damaligen französischen Kolonien zu drehen. Mit ein Grund, warum der erste von Afrikanern gedrehte Film in Paris entstanden ist. Dieser Film wurde unter der Schirmherrschaft des Comité du Film Ethnographique du Musée de l'Homme (CFE) in Paris realisiert.

Der US-amerikanische Regisseur Lionel Rogosin drehte COME BACK, AFRICA in den späten 1950er Jahren in Johannesburg. Entstanden ist ein Film der einzigartig ist in seiner Darstellung des Lebensalltags der schwarzen Bevölkerung während der Apartheid. Erzählt wird die Geschichte von Zachariah Mgabi, der seine ländliche Heimat verlässt, um in Johannesburg Arbeit zu finden. Im Laufe des Films zieht Zachariah von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle. Er arbeitet in Minen, als Hausangestellter und in einer Autowerkstatt. Eines Nachts wird er von der Polizei aufgrund des "racial pass laws" (einem Gesetz, das die Schwarzen Einwohner Südafrikas verpflichtete, einen Ausweis mitzuführen) verhaftet. Aus dem Gefängnis entlassen erfährt er, dass seine Frau ermordet wurde.

Der Dokumentarfilm MAN NO RUN begleitet die aus Kamerun stammende Band Les Têtes brûlées auf ihrer ersten Frankreich-Tournee. Die Band spielt traditionelle Bikutsi-Musik in einer wilden, rasanten, punkigen Rock-Variante mit elektrischen Gitarren. Die fünf Musiker treten mit kahlrasierten Schädeln, weißer Körperbemalung und bunten Rucksäcken auf. Man sieht mitreißende Konzerte mit tobendem Publikum, aber auch die Langeweile zwischen den Auftritten, alltägliche Verrichtungen, öde Fahrten auf der Autobahn und die Konfrontation mit der fremden, kühlen französischen Umgebung, die skurrile Szenen zur Folge hat.

Veranstaltungsdatum: 22.11.2013