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Paulo, ein dichtender Intellektueller, schwankt zwischen den politischen Extremen. Zuerst verschreibt er sich dem rechtskonservativen Diaz, bis er dessen pseudoreligiösen Wahn durchschaut. Dann schlägt er sich auf die Seite von Vieira, dem populistischen Reformer, der das Land vom Elend befreien will. Doch seine wahre Liebe gilt Sara, der Kommunistin, die für Vieira arbeitet. Paulo muß erkennen, dass es beiden nur um Macht, nicht um Veränderung geht. Enttäuscht und verzweifelt macht er sich auf seinen eigenen Weg als Revolutionär, auf dem ihm auch Sara nicht mehr zu folgen vermag. "Terra em Transe" ist das Meisterwerk Glauber Rochas, des genialen Erneuerers des brasilianischen Kinos. Als erster Regisseur hat er hier ein komplexes Bild der Machtverhältnisse in seinem Land entworfen und bei seiner Kritik weder sich selbst noch die intellektuelle Elite geschont. Er zeigt Politik als Delirium und zwar mit den kongenialen Mitteln einer delirierenden Ästhetik: einer kunstvollen Mischung divergierender Elemente, dokumentarischer, surrealistischer, opernhafter, poetischer, mythologischer. Es gelingt ihm, aus dem irritierenden Wuchern heterogener Formen jene Symbiose zu schaffen, die er selbst einmal Tropikalismus nannte. Das Forum präsentiert "Terra em Transe" zum ersten Mal außerhalb Brasiliens in einer neuen, restaurierten Fassung.

Glauber Rocha (1939-1981): Wortführer und wichtigster Regisseur der Erneuerungsbewegung des Cinema Novo. Filme seit 1957, u.a. "Deus e o Diabo na Terra do Sol" (1964), "Terra em Transe" (1967), "Antonio das Mortes" (1969), "A Idade da Terra" (Forum 1980).

Produktion: Mapa Filmes, Difilm

Buch: Glauber Rocha

Fotografie: Luís Carlos Barreto, Dib Lutfi

Schnitt: Eduardo Escorel Original

Musik: Sérgio Ricardo

Darsteller: Jardel Filho, Paulo Autran, José Lewgoy, Glauce Rocha

Format: 35mm, 1:1.66, schwarz-weiß

Länge: 114 Minuten, 24 Bilder/Sek.

Sprache: Portugiesisch

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