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Irene, eine Theaterschauspielerin, fährt nach längerer Abwesenheit in ihr Haus am See, in der Nähe von Berlin, wo ihr älterer Bruder Alex und ihr Sohn Konstantin leben. Es ist Sommer und heiß. Konstantin hat Besuch von seiner Freundin Agnes, die die Semesterferien bei ihren Eltern im Nachbarhaus verbringt. Vergänglichkeit und Abschied liegen in der Luft.

Tschechows "Möwe" à la Schanelec: Hier, heute, reduziert auf das Wesentliche. Menschen, denen man im Alltag begegnen könnte, Gefühlslagen, die man aus eigener Erfahrung kennt. Und einiges, das in den Filmen von Angela Schanelec wiederkehrt: Berlin, die laute Stadt. Der Bezug zum Theater. Die Reverenz an Paris. Die Kamera schaut den Menschen oft über die Schulter. Oder bleibt stur fixiert auf einen Tisch mit einer Schüssel Kirschen. Die Lust an der Sprache, den Sprechweisen. Die Imperative drängen und bäumen sich auf gegen die große Trägheit: Schlaf doch nicht! Gib's doch ab! Lass mich los! Liebe mich! Hab einfach Mitleid mit mir! Leide mit mir! Bitte iss mit! – Doch es ist vergeblich. Würde nicht Musik von Bach den Film beschließen, käme einem womöglich ein Song der französischen Band Phoenix in den Sinn: "You can't blame it on anybody, some things they don't last."

Birgit Kohler

Angela Schanelec, geb. 1962 in Aalen, Baden-Württemberg. Schauspielstudium in Frankfurt am Main, Engagements in Köln, Hamburg, Berlin und Bochum. Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seit 1995 Arbeit als freie Filmautorin und Regisseurin, Filme im Forum, zuletzt 2001 Mein langsames Leben.

Produktion: Nachmittagfilm Angela Schanelec, Berlin; ZDF, Mainz

Buch: Angela Schanelec

Kamera: Reinhold Vorschneide

Schnitt: Bettina Böhler

Darsteller: Jirka Zett, Miriam Horwitz, Angela Schanelec, Fritz Schediwy, Mark Waschke, Agnes Schanelec

Format: 35mm, Farbe

Länge: 97 Minuten

Sprache: Deutsch

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