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Menschen, Monster, Sensationen: In Miniaturen aus Gesprächen mit Schaustellern, Eindrücken von Besuchern, Filmzitaten, Dokumenten, Beobachtungen und Inszenierungen wird die Geschichte des Wiener Praters erzählt. Der älteste Vergnügungspark der Welt im Spiegelbild seiner technischen und medialen Entwicklung – kaleidoskopartig visualisiert mit fliegenden Kamerabewegungen und Texten von Elfriede Jelinek, Josef von Sternberg, Erich Kästner, Elias Canetti.

Inmitten der Welt der Illusion, die mit dem Riesenrad begann und den Besucher heute im Schleudersitz ins All schießt, gibt es Momente der Intimität: wenn Jugendliche ihre Kraft am "Watschenmann" messen, eine Frau tanzend alles um sich herum vergisst. Das Kino, ein Ort der Sammlung, begann als Jahrmarktattraktion. Der Geschichte des Praters und das Œuvre von Ulrike Ottinger haben etwas gemeinsam: Die Welt wird zur Bühne und die Bühne zur Welt. Wenn sie von Schaubuden und Illusionsmaschinen berichtet, erzählt sie auch von ihren Filmen. Veruschka, einst Dorian Gray, führt uns als Barbarella den Zerrspiegel vor. Dem Mann ohne Unterleib folgen Bilder aus "Freak Orlando". Doch Ottinger zeigt noch mehr: Vor dem Hintergrund von Reiseträumen, enzyklopädischer Neugier, aber auch kolonialistischer Imagination, holt der Prater die Welt ins Spiegelkabinett.

Stefanie Schulte Strathaus

Ulrike Ottinger, geb. 1942. Von 1962 bis 1968 als Malerin und Fotografin in Paris, seit 1973 in Berlin. Neben ihrer Filmarbeit Theaterregisseurin, regelmäßige Fotoausstellungen, Filme im Forum, zuletzt 2003 Südostpassage, 2004 Zwölf Stühle.

Produktion: Kurt Mayer Film, Wien; Ulrike Ottinger Filmproduktion, Berlin

Buch, Kamera: Ulrike Ottinger

Ton: Klaus Kellermann

Schnitt: Bettina Blickwede

Gäste: Elfriede Jelinek, Elfriede Gerstl, Ursula Storch, Werner Schwarz, Herbert J. Wimmer Darsteller: Peter Fitz, Veruschka, Robert Kaldy-Karo, Barbara Prewein, Georg Albert und Evelyn Sulzbacher

Format: 35mm, Farbe

Länge: 104 Minuten

Sprache: Deutsch

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