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Rıza ist Lastwagenfahrer. Sein LKW ist in der Werkstatt. Rıza kann nicht arbeiten und seine Existenz ist gefährdet. Mit allen Mitteln versucht er, Geld für die Reparatur aufzutreiben und schreckt dabei nicht vor einem brutalen Verbrechen zurück.

Ein Gefühl von Isolation und Hoffnungslosigkeit zieht sich durch den Film. Das schäbige Altstadt-Hotel, in dem Rıza unterkommt, ist bevölkert von Gestalten, deren Tage von quälendem Warten bestimmt werden. Manchmal sieht man im Fernsehen – es ist die Zeit der Fußball-WM –, dass es auch ein schnelleres, lauteres Leben gibt. Der Moment der Tat, das Verbrechen, mit dem Rıza sein Problem löst, wird nicht ausgestellt: Das Hotel, die Menschen und ihre Sehnsüchte sind noch genau wie davor, doch jedes Bild davon spricht nun, mit großer Präzision im Wahrnehmen der Veränderung, von der Schwierigkeit, mit der Sünde zu leben. Mit Rıza wird Istanbul auf die Landkarte der ungesühnten Verbrechen eingetragen, näher an Raskolnikoffs Petersburg als an dem London aus Woody Allens "Matchpoint". Es ist nicht die lebendige Metropole der Bars und touristischen Attraktionen, sondern eine Stadt, die sich ebenso sehr wie die Protagonisten des Films in einem Zustand des ungewissen Wartens befindet.

Anna Hoffmann

Tayfun Pirselimoğlu, geb. 1959 in Trabzon. Studium an der Technischen Universität in Ankara sowie an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien. Tätigkeit als Maler, Regisseur und Autor von Zeitschriftenbeiträgen und Romanen. Rıza ist sein zweiter abendfüllender Spielfilm.

Buch: Tayfun Pirselimoğlu

Kamera: Colin Mounier

Schnitt: Çiçek Kahraman

Darsteller: Rıza Akin, Nurcan Eren, Hayati Pirselimoğlu, Muhammed Cangören, Melissa Ahmedi, Fatih Sevdi, Melih Düzenli, Gürbüz Demir, Emin Ba, Turgay Tanülkü

Format: 35mm, Farbe

Länge: 109 Minuten

Sprache: Türkisch

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