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Im Mittelpunkt des Films stehen drei erwachsene Brüder, deren Kontakt zum Vater abbrach, seit er sie in ihrer Kindheit verließ. Eine zweite Ehe des Vaters brachte weitere Söhne hervor. Als der Vater stirbt, brechen aufgestaute Konflikte zwischen den Halbbrüdern aus, die eine Spirale tödlicher Gewalt erzeugen.

Shotgun Stories ist Familiendrama und Parabel zugleich. Regisseur Nichols inszeniert mit enormer Präzision eine archaische Rachegeschichte biblischen Ausmaßes, angesiedelt in der Gegenwart im Süden der USA. Dennoch wirkt die Handlung zeitlich und örtlich entrückt. Obwohl die Familienfehde eine Mordserie auslöst, klammert der Film jede Präsenz gesetzlicher Gewalt aus und verortet Recht und Gerechtigkeit in der Privatsphäre. Die Handlung wird durch die Weite der Landschaft eindrucksvoll dramatisiert. Beklemmende Enge vermittelt hingegen die extreme Konzentration auf die Figuren, durch die sich die Spannung bis zum überraschenden Ende fast unerträglich zuspitzt. Leise und gewaltig zugleich erzählt Nichols' Debütfilm eine moderne Version von "Schuld und Sühne". Shotgun Stories zählt zu den eindrucksvollsten diesjährigen Independent-Produktionen aus den USA.

Ansgar Vogt

Jeff Nichols, geb. 1978 in Little Rock, Arkansas. Seit Abschluss seines Filmstudium 2001 mehrere Kurzfilme und Mitarbeit an Filmen anderer Regisseure. Jeff Nichols lebt in Austin, Texas. Shotgun Stories ist sein erster abendfüllender Spielfilm.

Produktion: Lucky Old Sun Productions, Little Rock (Arkansas); Lisa Muskat, New York

Buch: Jeff Nichols

Kamera: Adam Stone

Darsteller: Michael Shannon, Douglas Ligon, Barlow Jacobs, Natalie Canderday, G. Alan Wilkins

Format: 35mm, Cinemascope, Farbe

Länge: 92 Minuten

Sprache: Englisch

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