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Idaho liegt im Nordwesten der USA. In den 35 Wahlbezirken des Rocky Mountain Staates werden jeweils zwei Abgeordnete und ein Senator gewählt, die in einer Legislaturperiode von zwei Jahren den Haushalt und die Gesetzgebung, kurz die Geschicke Idahos in den Händen haben. Frederick Wiseman hat sie beobachtet, in Ausschuss-Sitzungen, in Anhörungen, beim informellen Gespräch auf den Fluren, bei Begegnungen mit den Wählern und Lobbyisten aller Art.

Kann man die Idee der Demokratie filmen? Was durch Wisemans Art der Beobachtung und Montage, ohne Interviews und Kommentar deutlich wird, ist der mühselige zwischenmenschliche Prozess demokratischer Entscheidungsfindung selbst. Ganz nebenbei zeigt er ein Kondensat des weißen, christlichen Amerikas, das für viele als heilsbringender Werte-Exporteur an Attraktivität verloren hat. Dabei lässt sich die amerikanische Gesellschaft ebenso wenig auf Schlagworte reduzieren wie der Begriff Schurkenstaaten große Teile der islamischen Welt zutreffend beschreibt. Wisemans Beobachtungsgestus zeigt, dass es sich lohnt, genau hinzuschauen, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen und Widersprüche zuzulassen. Das Hinterfragen der eigenen Vorurteile geschieht dabei von selbst.

Anna Hoffmann

Frederick Wiseman, geb. 1930 in Boston. Jurastudium, Armeedienst, Rechtsanwalt in Paris, ab 1959 Professor für Recht und Medizin in Boston. Seit 1967 Regisseur einer Vielzahl von Dokumentar- sowie zwei Spielfilmen. Im Forum erstmals 1990 mit "Near Death".

Produktion: Idaho Film Inc.

Ton, Schnitt: Frederick Wiseman

Kamera: John Davey

Format: 16mm, Farbe

Länge: 217 Minuten

Sprache: Englisch

Foto: © 2006 IdahoFilm, Inc.

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