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Der kürzeste Weg vom Schwarzen Meer an die Adriaküste und weiter nach Süditalien führt nach Planungen der Europäischen Union von der bulgarischen Hafenstadt Burgos durch Mazedonien bis in den albanischen Hafen Durres. Eine Route, die 926 Kilometer Europa miteinander verknüpfen soll, deren Bevölkerungen über Jahrhunderte politisch gespalten waren. Bisher jedoch wurde nur ein Bruchteil des Infrastrukturprojekts realisiert. Boris Despodov begibt sich trotzdem auf die Reise. Kurz vor Mazedonien steigt er von der Straße in den Zug um, der für die letzten 30 Kilometer vor der Grenze drei Stunden braucht. Den neuen, alten Nachbarn fällt es schwer zusammenzukommen. Im bulgarischen Norden kann man sich unter "einem Albaner" gar nichts vorstellen, am malerischen Ohrid-See wird dann das Vorurteil von den gestohlenen Mercedessen kolportiert.

Corridor #8 verbindet die Momentaufnahmen vom Rand löchriger Asphaltpisten und grüner Wiesen, über die dereinst der Interkontinentalverkehr rollen soll, zu einem tragikomischen Reisebericht aus einer Region, in der der Traum vom kleinen Glück, kleine Geschäfte, die das Überleben sichern, gegenseitige Animositäten und allerlei Skurrilitäten den Alltag bestimmen. Ein Porträt einer etwas anderen Vision vom geeinten Europa.

Bernd Buder

Boris Despodov, geb. 1973 in Sofia, studierte bis 1997 an der Akademie der Schönen Künste in Sofia. Seit 1997 Herausgeber und Autor der Kulturzeitschrift Kamikaze. Teilnahme an mehr als fünfzig Gruppenausstellungen, 2004 am Berlinale Talent Campus. Corridor #8 ist sein erster abendfüllender Dokumentarfilm.

Produktion: Agitprop, Sofia

Buch: Boris Despodov

Kamera: Boris Missirkov, Georgi Bogdanov

Format: HDCam, Farbe

Länge: 74 min.

Sprachen: Bulgarisch, Mazedonisch, Albanisch, Englisch

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