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Als Yorgos, Anfang 30, aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnt für ihn eine Odyssee zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Unsicher lenkt er seine ersten Schritte in Freiheit durch ein Athen, das ihm distanziert, fast feindselig entgegenkommt. Eine Stadt, die ihn stumm anschreit und in der er den Anschluss an die Zeit vor seiner Haft finden will: Die junge Mutter mit ihrem Mädchen, die ihm da begegnen und denen er hinterherspioniert, war das mal seine Familie? Frau und Tochter bleiben unerreichbar, stattdessen treten die falschen Freunde der Vergangenheit erneut in sein Leben: Fußball-Hooligans mit ihren nationalistischen Parolen, die sich bei Yorgos dafür bedanken, sie nicht "verraten" zu haben.

Gemeinsam mit dem Zuschauer kommt Yorgos dem Geheimnis seiner Vergangenheit auf die Spur. Mit neorealistischer Strenge und reduzierten Emotionen erzählt Thanos Anastopoulos von der Rastlosigkeit seines Protagonisten. Aus dem Stadtviertel, in das er zurückkehrt, ist die Mittelschicht weggezogen und hat einer Urbanität der kleinen Leute Platz gemacht, in der Angehörige verschiedener Schichten und ethnischer Herkunft dabei sind, ein neues Gleichgewicht auszuloten. So wird Yorgos' vergebliche Suche nach dem inneren Frieden zur unprätenziösen Milieustudie einer Gesellschaft, hinter deren mühsam aufrechterhaltener Alltagsroutine soziale Spannungen und nationale Ressentiments lauern.

Bernd Buder

Thanos Anastopoulos, geb. 1965 in Athen, studierte Philosophie an der Universität von Ioaninna, Griechenland, danach in Paris. Drehte zunächst Kurz- und Dokumentarfilme, inszenierte Theaterstücke. Diorthosi ist sein zweiter abendfüllender Spielfilm.

Produktion: Anastato Film, Athen; Fantasia Ltd., Athen

Buch: Thanos Anastopoulos, Vassilis Raisis

Kamera: Ilias Adamis

Darsteller: Yorgos Symeonidis, Ornela Kapetani, Savina Alimani, Bujar Alimani, Nikos Georgakis

Format: 35mm, Farbe

Länge: 83 min.

Sprachen: Griechisch, Albanisch

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