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Der Alltag in Mafrouza, einem heruntergekommenen Stadtteil von Alexandria, ist hart. Die Bewohner leben in großer Armut in verfallenen Häusern, ohne fließendes Wasser, Müllabfuhr und Kanalisation. Doch sie reagieren mit unglaublicher Energie und Fantasie auf diese Bedingungen und erfinden erstaunliche Strategien, den Widrigkeiten zu trotzen. Mafrouza/Cœur ist der zweite von fünf geplanten Teilen einer Langzeitstudie, die das Leben einiger Bewohner über zwei Jahre begleitet.

Ein junger Mann stellt in einem Sprechgesang die Stadt vor. Eine Frau verbringt Stunden damit, aus Steinen einen Backofen zu bauen, auf einem Müllplatz - und macht diesen zur Bühne. Im Lebensmittelladen diskutiert man, ob der entstehende Film auf Festivals gezeigt wird. Es gibt lange Gespräche über die Liebe, Scheidung, Versöhnung, Gott und die Welt. Immer wieder werden die Dreharbeiten kommentiert, das Gefilmtwerden sowie die Position der Filmemacherin hinterfragt bzw. verteidigt. Diese spielerische Bezugnahme auf die Kamera als Subjekt des Austauschs macht den Blick frei für eine Begegnung mit den Menschen in Mafrouza jenseits von generalisierenden Zuschreibungen. Der Slum erweist sich als vielschichtiges Universum und seine Bewohner als vitale Lebenskünstler.

Birgit Kohler

Emmanuelle Demoris, geb. in London, lebt in Paris studierte dort an der Filmhochschule FEMIS, führte 1998 Regie in ihrem ersten Dokumentarfilm, Memoires de Pierre. Beginn der Arbeit am Mafrouza-Projekt mit einem Stipendium der Villa Medici in 2001.

Produktion: Les Films de la Villa, Paris; Studio National des Arts Contemporains du Fresnoy, Tourcoing; La Vie est Belle, Paris

Kamera: Emmanuelle Demoris

Format: DigiBeta, Farbe

Länge: 164 min.

Sprache: Arabisch

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