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Die Bilder der Flucht von Michel Vaujour aus einem Pariser Gefängnis an Bord eines Hubschraubers sind den meisten Franzosen deutlich in Erinnerung. Als wiederkehrende Figur der Fernsehnachrichten in den 80er und 90er Jahren bleibt Vaujour einer der notorischsten Ganoven Frankreichs. Zu insgesamt 30 Jahren Haft verurteilt, hat er etwa 27 Jahre im Gefängnis verbracht, ist aber immer wieder entkommen, was ihn vielen sympathisch gemacht hat. Nach seiner Definition ist das Gefängnis ein Ort, aus dem man fliehen muss.

In einfühlsamen, langen Gesprächen begleitet der Film Vaujours Leben. Er zeigt einen verspielten kleinen Jungen, der Unfug getrieben und viel verloren hat. Aus seiner genauen Beschreibung der Haft und ihrer Wirkung erfährt man, wie dieser freiheitsbesessene Mensch sich seinen Lebensmut durch Entschlossenheit und Intelligenz bewahrt hat.

Fabienne Godet liefert ohne jegliches moralisches Urteil das packende und bewegende Porträt eines Anti-Helden. Vaujours Schicksal wäre die perfekte Grundlage zu einem Gangstermovie. Als Erzähler seiner eigenen Erfahrungen aber wird er zu einer noch spannenderen und faszinierenderen Kinogestalt.

Cécile Tollu-Polonowski

Fabienne Godet, geb. 1964 in Anvers, Frankreich. Spiel- und Dokumentarfilme als Autorin und Regisseurin seit 1991, darunter La tentation de l'innocence (1999) und Sauf le respect que je vous dois (2005).

Produktion: Le Bureau Films, Paris

Buch: Fabienne Godet, Franck Vassal

Kamera: Crystel Fournier

Format: 35mm (gedreht auf HD und MiniDV), Farbe

Länge: 107 Minuten

Sprache: Französisch

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