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Die sechsjährige Jin und ihre kleine Schwester Bin haben eine überforderte, alleinerziehende Mutter. Eines Tages lässt sie das kleine Apartment in Seoul räumen und bringt ihre Töchter zu deren Tante, die auf dem Land lebt. Die Mutter verschwindet, angeblich nur vorübergehend, um den Vater in Amerika zu suchen. Die Tante trinkt und überlässt die Mädchen sich selbst. Jin und Bin fangen Grashüpfer und grillen und verkaufen sie, im anrührenden, aber ernsthaften Versuch, sich in einer gar nicht kindgerechten Welt zurechtzufinden.

Von ihrer eigenen Kindheitsgeschichte inspiriert, erzählt So Yong Kim in diesem Film vom Verrat an familiärer Geborgenheit. Gänzlich unsentimental gelingt es ihr mit Bildern mehr als mit Worten eine Welt zu erschaffen, in der der Zuschauer Zeuge eines Verbrechens wird. Obwohl niemand Gewalt ausübt - die Kinder sind nur einfach nicht mehr gewollt. Inmitten einer zu schnell industrialisierten Gesellschaft scheint die Sonne auf Wiesen voller Pampasgras zwischen den Baustellen, und das Prinzessinnenkleid der kleinen Bin tropft an der Wäscheleine. Mit einer seltsamen Wucht erlebt man, wie Kinder durch die Lügen der Erwachsenen aus ihrem Paradies vertrieben werden können.

Dorothee Wenner

So Yong Kim, geb. 1968 in Pusan, Südkorea. 1979 Emigration in die USA. Studium der Malerei, Performance Art und des Videos. Kurzfilme seit 1996. Im Forum 2006 mit ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm In Between Days. Produktion von Bradley Rust Grays Filmen Salt (Forum 2003) und The Exploding Girl (Forum 2009).

Produktion: Soandbrad Inc., Parts and Labor, New York

Buch: So Yong Kim

Kamera: Anne Misawa

Darsteller: Kim Hee-Yeon, Kim Song-Hee, Lee Soo-Ah, Kim Mi-Hyang

Format: 35mm, Farbe

Länge: 89 Minuten

Sprache: Koreanisch

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