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Die Gäste der Berliner Nobelhotels erfreuen sich an den frischen Bettlaken und Kopfkissen, an den fein geglätteten Servietten und Tischdecken. Doch wer wäscht, bügelt und stärkt diese Wäsche eigentlich?

Hans-Christian Schmid verfolgt den Weg der Wäsche von Berlin in die polnische Kleinstadt Gryfino, zur Wäscherei "Fliegel", die einem deutschen Unternehmer gehört. Dort halten polnische Arbeiterinnen für Niedriglöhne rund um die Uhr die Maschinen am Laufen. Der Regisseur begleitet die Frauen nach Hause und überlässt ihnen das Wort. Gemeinsam mit der Kamera blickt man in ein Leben, das vom Arbeitsalltag dominiert wird. Monika und ihr Mann sehen sich selten, weil beide Schicht arbeiten. Die drei kleinen Kinder der allein erziehenden Beata schmieren sich jeden Morgen selbst ihre Schulbrote. Marta hat ihren Job in der Wäscherei verloren und möchte sich jetzt zur Kosmetikerin umschulen lassen. Die sachlichen und selbstmitleidlosen Beschreibungen der Frauen werden zum Kommentar dieses rein beobachtenden Dokumentarfilms. Die wundersame Welt der Waschkraft zeigt Frauen und ihre Familien, die inmitten globalisierter Arbeitsverhältnisse und tagtäglicher Schufterei für ihr persönliches Stückchen Glück kämpfen.

Anke Leweke

Hans-Christian Schmid, geb. 1965 in Altötting. Nach dem Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film war er Stipendiat der Drehbuchwerkstatt München und absolvierte ein Drehbuchstudium an der University of Southern California in Los Angeles. 2004 gründete er die Produktionsfirma 23|5. Filme seit 1989, zuletzt Lichter (2003) und Requiem (2006).

Produktion: 23|5 Filmproduktion GmbH, Berlin; RBB, Potsdam; ARTE G.E.I.E., Strasbourg

Buch: Hans-Christian Schmid

Kamera: Bogumił Godfrejów

Format: 35mm (gedreht auf Super16), Farbe

Länge: 93 Minuten

Sprachen: Polnisch, Deutsch

Foto: © 23|5 und RBB/Arte, 2008

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