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Eine Montage von filmischem Material aus den späten 80er Jahren der DDR bis in die Gegenwart des Jahres 2008, von Thomas Heise selbst gedreht oder im Umfeld seiner Filme entstanden, jedoch nie veröffentlicht. Reste. Im Theater, während Fritz Marquardts Inszenierung von Heiner Müllers "Germania Tod in Berlin". Die Räumung besetzter Häuser in der Mainzer Straße. Die Massendemonstration auf dem Alexanderplatz im November 1989. Eine Einwohnerversammlung in Hessenwinkel, eine Sitzung der neu gewählten Volkskammer, Aufnahmen aus der Strafvollzugseinrichtung Brandenburg, der Angriff von Jugendlichen aus der autonomen Szene auf die Vorführung eines Films. Bilder vom Abriss des Palastes der Republik. Zeugnisse einer nicht allzu weit entfernten Wirklichkeit. Deutsche Geschichte.

Immer bleibt etwas übrig, ein Rest, der nicht aufgeht. Notizen. Spuren. Fragmente. Brocken. Thomas Heise montiert sein Material nicht zu einem historischen Panorama, sondern macht buchstäblich einen Zeit-Raum auf, einen Resonanzkörper, in dem Sätze, Bilder, Geschichten und Erinnerungen zum Schwingen kommen können. Die Musik von Charles Ives tut das ihre dazu. Eine Archäologie des Möglichen. Und, nicht zuletzt, eine Elegie.

Birgit Kohler

Thomas Heise, geb. 1955 in Berlin (DDR). Druckerlehre. Von 1978 bis 1983 Studium an der HFF in Babelsberg. Verbot seines ersten Dokumentarfilms Wozu denn über diese Leute einen Film (1980). Seither freier Theater- und Filmregisseur. Filme im Forum: Eisenzeit (1992), Stau - Jetzt geht's los (1993), Barluschke (1998), Neustadt: Stau - Der Stand der Dinge (2000), Mein Bruder. We'll meet again (2005).

Produktion: ma.ja.de Filmproduktion, Leipzig; Thomas Heise; ZDF/ARTE

Buch: Thomas Heise

Kamera: Peter Badel, Sebastian Richter u. a.

Format: HDCam (gedreht auf 35mm, 16mm, Super8, Video/DV u. a.), Schwarzweiß und Farbe

Länge: 166 Minuten

Sprache: Deutsch

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