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Ein Trupp von Soldaten streift durch den Dschungel. Sie scheinen den auf dem Waldboden Liegenden gar nicht zu bemerken. Ein junger Mann mit verbundenen Augen spielt Blindekuh, entdeckt das Mädchen nicht, das er sucht. Dorfbewohner erörtern die polizeiliche Untersuchung einer Explosion; man hat eine Handgranate russischer Herkunft gefunden. Ein Schild warnt vor Landminen. Eine alte Frau erinnert sich an den gewaltsamen Tod ihres Geliebten. Ein Hausschwein wird beschworen, reichlich Fleisch zu geben. Ein Mann zersägt seinen Fernseher.

Crossing the Mountain erzählt keine herkömmliche Geschichte; der Film erschließt sich wie ein Vexierbild. Die Protagonisten sind jung, aber sie leben mit den Geistern der Vergangenheit. Morbide Geschichten von Kopfjägern, Menschenopfern, wilden Tieren. Zwischen Felsen finden sich Totenschädel.

Drei Jahre hat die chinesische Regisseurin Yang Rui bei dem Volk der Wa in der Grenzregion zu Burma im Südwesten Chinas zugebracht. Mit ihrem zweiten Film hat sie so etwas wie eine ethnografische Fiktion geschaffen. Die satten Farben der Natur bergen in diesem Film eine unheimliche Atmosphäre; Bilder und Töne sind von schmerzlicher Intensität. Eine Tropical Malady liegt gewitterschwer über dem Leben.
Christoph Terhechte

Yang Rui, geb. 1975 in der chinesischen Provinz Liaoning, arbeitete für den Fernsehsender CCTV als Dokumentarfilmregisseurin. Anschließend studierte sie am Fachbereich Regie der Filmakademie in Beijing.

Produktion: Yun Nan National Film Studio, Beijing

Buch: Yang Rui

Kamera: Liao Ni

Darsteller: Xiao Yonghua, Chen Qiang

Format: HDCam, Farbe

Länge: 98 Minuten

Sprache: Wa

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