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Ein leeres, unaufgeräumtes Zimmer in der ersten Einstellung. Hier hat Cory gelebt, der mit 24 an einer Überdosis gestorben ist. Der Film spielt am Vortag seiner Beerdigung, zeigt seine Familie, seine Freunde, deren Leben schon anfängt weiterzugehen, obwohl ihnen noch die Verletzbarkeit, die ein so plötzlicher Tod auslöst, ins Gesicht geschrieben steht. Mit einem fast dokumentarischen Gestus der Beobachtung fängt der Film gleichzeitig eine Stimmung und ein Milieu ein. Teenager, die seltsam erschöpft wirken von den Zumutungen des Erwachsenwerdens, denen ein bisschen Zivilisationsgrün am Fluss oder die Skateboardanlage den einzigen Freiraum bieten; Erwachsene, 
die das Leben nicht nur mit Tattoos gezeichnet hat. Mit großer Behutsamkeit bringt der Film die Orte zum Sprechen und auch die Protagonisten. Sie geben einem unsichtbaren, aber omnipräsenten Interviewer Antworten auf seine Fragen nach ihrer Beziehung zu Cory, nach der Beerdigung, nach der Schule, danach, was nach dem Tod kommt. Ein dokumentarischer Touch in einem Film, der sich sehr fragil zwischen Inszenierung und Improvisation bewegt, könnte man denken. Oder vielmehr eine Methode, genau diesen Grenzgang der Filmerzählung im Film selbst in den Mittelpunkt zu rücken.
Anna Hoffmann

Matt Porterfield, geb. 1977 in Baltimore, studierte Film an der Tisch School of the Arts der New York University. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur und Drehbuchautor unterrichtet er Drehbuchschreiben und Filmproduktion an der Johns Hopkins University in Baltimore. Putty Hill ist nach Hamilton (2006) sein zweiter Film.

Produktion: Hamilton Film Group, Baltimore; Vox3, New York; Putty Hill, Llc., Ridgewood, NY

Buch: Matt Porterfield, Jordan Mintzer

Kamera: Jeremy Saulnier

Darsteller: Sky Ferreira, Zoe Vance, James Siebor, Jr., Dustin Ray, Cody Ray, Charles "Spike" Sauers, Catherine Evans, Virginia Heath, Casey Weibust, Drew Harris, Marina Siebor

Format: HDCam, Farbe

Länge: 89 Minuten

Sprache: Englisch

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