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Mark Lewis’ als Loop projizierte Filme sind zumeist Fragmente von Begegnungen im urbanen Raum, von Fahrten durch die Natur seiner kanadischen Heimat oder von verfallenen modernistischen Architekturanlagen des sozialen Wohnungsbaus in London. Sie führen die Untersuchung historischer und zeitgenössischer filmischer Techniken weiter, wobei er den klassischen narrativen Faden zugunsten eines isolierten, gedehnten Moments aufgibt. Lewis reflektiert die visuelle Macht und die Codes bewegter Bilder, was gleichermaßen in die Huldigung wie die kritische Überprüfung konventioneller filmischer Narrationen mündet.

Pull Focus: Gasometer

Gasometer: Pull Focus verweist auf die Austauschbarkeit von Illusion und Wirklichkeit. Der Film kreist um die Motive von Bewegung und Stillstand, um gleichzeitig zu erproben, wie ein Kunstwerk zeitlich erfahren und wie Zeit in der Kunst dargestellt werden kann. Hier wird mit den Mitteln des Films deutlich herausgestellt, dass jedes bedeutende bildhafte Werk seine Darstellung in einem komplexen Verhältnis zur Zeit findet.

Kanada/UK 2010, Videoinstallation, HD, stumm, 2 Minuten

Courtesy Gallery Serge Le Borgne, Paris und mark lewis studio

Willesden Laundrette: Reverse Dolly, Pan Right, Friday Prayers

Die vier Sequenzen in Willesden Laundrette: Reverse Dolly, Pan Right, Friday Prayers sind zu unterschiedlichen Tageszeiten gedreht und werden durch ein Motion-Control-System zu einer einzigen Einstellung miteinander verbunden. In der ersten Sequenz faltet eine Frau Kleidung in einer Wäscherei, in der zweiten konzentriert sich die Kamera auf eine Spiegelung in den Fenstern des Gebäudes, in der dritten Sequenz wartet ein verschlagen aussehender Mann (vermutlich auf Drogen), und im vierten treten muslimische Männer nach ihrem Freitagsgebet in einer Moschee auf die Strasse. Aus dem Kontrast zwischen Detailansichten und Panorama, Statik und Bewegung entsteht ein eigener Rhythmus von Zeit und Raum, der sich bewusst vom Erzählkino unterscheidet.

Kanada/UK 2010, Videoinstallation, HD, stumm, 4 Minuten
Courtesy Gallery Serge Le Borgne, Paris und mark lewis studio

Mark Lewis wurde 1957 in Hamilton, Kanada geboren und lebt und arbeitet in London. Er hat in den 1980er Jahren bei Victor Burgin studiert und mit Laura Mulvey gearbeitet, was seinen Denkansatz im Bereich Film und Video entscheidend geprägt hat. Er ist Mitherausgeber des Kunstmagazins Afterall und lehrt am Central Saint Martins in London. In 2009 hat Mark Lewis auf der Biennale von Venedig den kanadischen Pavillon bespielt.

Kontakt: www.marklewisstudio.com

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