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Ein Mann und eine Frau in Albanien. Beider Ehepartner sind in Haft, und im Rahmen der Strafvollzugsliberalisierung dürfen sich Eheleute einmal im Monat zu sexuellen Kontakten treffen. Der Film spinnt diese beiden Erzählfäden zunächst parallel zueinander, bis er sie kunstvoll verknotet. Die beiden begegnen sich durch einen Zufall im Gefängnis und beginnen eine zarte Liebesbeziehung, die in dem Moment zu Ende scheint, als ihre Ehepartner durch eine Amnestie freikommen.
In atemberaubenden Bildern ohne jeden überflüssigen Schnörkel zeigt Amnistia das Leben seiner Protagonisten im heutigen Albanien, geprägt von Arbeitslosigkeit, wirtschaftlicher Not und patriarchalen Strukturen: die Schlangen der entlassenen Textilarbeiter, die sich ihre Abfindung abholen, die heruntergekommene Krankenhausküche, eine Zeitungsdruckerei, der tyrannische Schwiegervater, der sich als Sittenwächter aufspielt, und immer wieder Straßenaufnahmen und Gebäude. Alimanis Bilder, insbesondere die Aufnahmen im Gefängnis, erinnern dabei in ihrer Farbdramaturgie an den Realismus Edward Hoppers und an die Einsamkeit der Figuren in dessen Gemälden. Er liefert eben nicht nur ein Panorama der albanischen Gesellschaft, sondern erzählt auch eine Liebesgeschichte, die das Zeug zur Tragödie hat. (Anna Hoffmann)

Bujar Alimani, geb. 1969 in Patos, Albanien, studierte Malerei und Theaterregie an der Hochschule der Künste in Tirana. Er arbeitete als Regieassistent für verschiedene griechische Produktionen, 2002 drehte er seinen ersten Kurzfilm. Amnistia ist sein Langfilmdebüt.

Produktion: 90 Productions, Patos, Albanien; Fantasia Ltd., Athen; Arizona Films, Paris

Buch: Bujar Alimani

Kamera: Elias Adamis

Darsteller: Luli Bitri, Karafil Shena, Todi Llupi, Mirela Naska, Alaksander Rrapi

Format: 35mm, Farbe

Länge: 83 Minuten

Sprache: Albanisch

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