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Paule ist fast 50, wie sie wiederholt aus dem Off konstatiert. Philosophie-Dozentin, seit zehn Jahren verheiratet, eine 15-jährige Tochter. Als sie von der 28-jährigen Geliebten ihres Mannes erfährt, erhält die Zahl 50 ein besonderes Gewicht. Das Internetportal „L’âme-sœur“ soll Paule über die sich manifestierende Midlife-Crisis hinweghelfen. Seelenverwandte findet sie dort zwar nicht, aber eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich neu zu entdecken und sexuell auszuprobieren.
Eine Tragikomödie mit deutlicher Betonung auf der zweiten Worthälfte. Zu Musik von Vivaldi gleitet der Film beschwingt von einem Rendezvous zum nächsten, ohne das Geschehen zu bewerten, bei dem man sich nie ganz sicher sein kann, was Traum, Fantasie oder „Wirklichkeit“ ist. Nebenbei ist E-Love auch eine Hommage an die zwei Regisseure der Nouvelle Vague, die sich am häufigsten mit der Möglichkeit der Liebe beschäftigt haben. Alain Libolts Gastauftritt ist ein Augenzwinkern zu Eric Rohmers „Conte d’automne“. Und Paules Tränen beim Kinobesuch (die einen dritten Regisseur aus dem Kreis zitieren) von „La peau douce“ sind nicht nur eine Verneigung vor François Truffaut, sondern auch eine Hommage an das Kino, den Ort, an dem Paule, so scheint es, die erste wirkliche Begegnung erlebt. (Hans-Joachim Fetzer)

Anne Villacèque, geb. 1963 in Toulouse, studierte zunächst Philosophie, später Regie an der Pariser Fémis (Ecole nationale supérieure des métiers de l’image et du son). Sie realisierte seit 1993 mehrere Dokumentar- und Spielfilme, darunter Petite chérie (2000) und Riviera (2005).

Produktion: Agat Films & Cie., Paris

Buch: Anne Villacèque, Sophie Fillières, nach einer Erzählung von Dominique Baqué

Kamera: Pierre Milon

Darsteller: Anne Consigny, Antoine Chappey, Carlo Brandt, Carole Franck, Maher Kamoun

Format: D-Cinema, Farbe

Länge: 97 Minuten

Sprache: Französisch

Foto: © Jean-Claude Moireau

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