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13.02. 20:30 HAU 2

The Host and the Cloud ist eine Fabel, eine Reise in die Seele eines abwesenden Gegenstands. Sie basiert auf einer Serie von realen ‚Situationen’, die an Halloween, am Valentinstag und dem Tag der Arbeit in einem kürzlich verlassenen Museum am Ende eines alten Vergnügungsparks stattfanden. Für eine kleine Gruppe von Akteuren konzipiert, fanden diese sich unter bestimmten Bedingungen mit verschiedenen Einflüssen konfrontiert, die wiederum die Situation veränderten und umwandelten. Während sich die verschiedenen Rituale entfalten, wird das Entstehen von Ideen und die Anwesenheit des Denkens konkret spürbar. Die Rollen und das Verhalten der Akteure und der Mitarbeiter des Museums wird durch die Situationen und heterogenen Erzählungen, denen sie im Museum begegnen, beeinflusst.

Der Einsatz von Verrücktheit, Spaß, Abenteuerlust und der Freude an Feierlichkeiten in der Entstehung von Kunst lassen Huyghes Filme, Installationen und performativen Events von einer kleinstädtischen Parade zu einem Puppentheater, von einem modellhaften Vergnügungspark bis hin zu einer Expedition in die Antarktis reichen. Indem Huyghe Situationen inszeniert, erforscht er die Möglichkeiten des Kinos, Erinnerungen zu verdrehen und dabei letztendlich zu formen. Während er die traditionelle Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität verwischt, und die Erfahrung von Fiktion als dem Alltag gleich greif- und erfahrbar macht, adressiert seine spielerische Arbeit gleichzeitig komplexe soziale Themen, wie die Sehnsucht nach Utopie, die Verlockungen des Spektakels in den Massenmedien und die Auswirkungen der Moderne auf zeitgenössischen Werte und Glaubenssysteme.

Pierre Huyghe, geboren 1962 in Paris, lebt und arbeitet in New York. Er studierte an der Ecole Nationale Supérieure des Arts Graphiques et Décoratifs. Huyghe hatte zahlreiche internationale Einzelausstellungen, wie z.B. am Guggenheim Museum, New York (2003), Neue Nationalgalerie, Berlin (2002); Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven (2001); Museum of Contemporary Art, visual culture. Chicago (2000); und dem Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris (1998). Er hat zudem an großen Biennalen teilgenommen, wie der documenta XI (2002); der Istanbul Biennale (1999); der Carnegie International, Pittsburgh (1999); Manifesta 2, Luxembourg (1998); der 2. Johannesburg Biennale (1997); und der Biennale D’Art Contemporain de Lyon (1995). Er war Stipendiat des DAAD Künstlerprogramms in Berlin (1999-2000) und erhielt 2001 den speziellen Preis der Jury der Venedig Biennale, auf der er Frankreich vertrat, wie auch den Hugo Boss Preis am Solomon R. Guggenheim Museum, New York im Jahr 2002.

Präsentiert in Kooperation mit dOCUMENTA (13)

Format: HD-Video

Länge: 120 Minuten.

Gefördert durch:

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