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Früher oder später sind wir alle mit den Beschränkungen unseres Körpers konfrontiert. Für Zoé Chantre, bei der als Kind Skoliose, eine starke Verkrümmung der Wirbelsäule, diagnostiziert wurde, gilt dies umso mehr. Chantres damit einhergehender Sinn für körperliche Auflösungserscheinungen bildet den Dreh- und Angelpunkt von TIENS MOI DROITE, ihr audiovisuelles Tagebuch über die Suche nach Worten und Bildern für körperliche Symptome und Zustände. Chronologisch verbindet Chantre auf verspielte Weise Bleistiftskizzen von Körpern, medizinische Schaubilder und filmisches Bildmaterial zu einem Assoziationsstrom aus Bildern, Sprache und Tönen. Chantres Wirbelsäule wird zum Wirbelsturm, zur Colonne de Juillet oder zu einer Wendeltreppe; Türme aus Festplatten ersetzen fehlende Bandscheiben; und das Gefühl des Zusammengestauchtwerdens kommt in Akkordeontönen zum Klingen. Mit dem Blick auf die physischen Hemmnisse, mit denen die Menschen in Chantres Umwelt zu kämpfen haben, gelingt es der Filmemacherin schließlich, Akzeptanz, gar Zuneigung für ihre Wirbelsäule zu empfinden – und zu verstehen, dass wir trotz unserer physischen Defizite schließlich doch zurechtkommen. (James Lattimer)

Zoé Chantre, geb. 1981 in Tulle (Corrèze, Frankreich), studierte an der École supérieure des arts décoratifs (E.S.A.D.) in Straßburg. Seither publizierte sie mehrere Bücher und realisierte eine Reihe von Kurzfilmen. TIENS MOI DROITE ist ihr erster abendfüllender Film.

Produktion: Les Films de l’Astrophore, Paris
Buch, Kamera: Zoé Chantre
Format: DigiBeta, Farbe
Länge: 65 Minuten
Sprache: Französisch

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