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Eine Clique versammelt sich in einem Landhaus, um ihre ganz eigene Trauerfeier für einen Freund abzuhalten, der sich umgebracht hat.
Nicht selten sind es extreme Situationen, die Menschen aus der Reserve locken. Hier führt der Selbstmord zu einer Art Auszeit, während eines Wochenendes denken diese jungen Menschen nicht mehr an das Morgen. Vielmehr ergeben sie sich ganz dem Moment, lassen den Gefühlen freien Lauf. Man tanzt, liebt, streitet, trinkt, geht spazieren oder legt sich schlafen. Aber man erinnert sich auch an den Toten. Er ist präsent in Gedanken und Gesprächen. Man merkt dem Spielfilm an, dass Athanasios Karanikolas zuvor als Dokumentarfilmer gearbeitet hat. Er beobachtet seine Darsteller mehr, als dass er sie inszeniert. Er gibt ihnen den Freiraum, sich in die Situation des Abschiednehmens einzufinden. Das improvisierte Spiel, die bewegliche Kamera erzeugen Unmittelbarkeit. Dann beobachtet Karanikolas das Geschehen wieder aus der Distanz, arbeitet mit musikalischen Stilisierungen und bittet seine Darsteller einzeln vor die Kamera. So wechseln sich konzentrierte Augenblicke der Reflexion mit denen einer Trauer ab, die sich das Recht nimmt, ganz eigene Wege zu gehen. (Anke Leweke)

Athanasios Karanikolas, geb. 1967 in Thessaloniki, studierte Fotografie in New York, anschließend Video und Medienkunst an der Kunstakademie Düsseldorf sowie Filmregie an der HFF „Konrad Wolf“ in Potsdam. 2007 entstand sein erster abendfüllender Film ELLI MAKRA, 42277 WUPPERTAL. Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher arbeitet er als Dozent an verschiedenen Hochschulen sowie als Theaterregisseur.

Produktion: Athanasios Karanikolas, Berlin
Buch: Athanasios Karanikolas
Kamera: Johannes M. Louis
Darsteller: Martin Aselmann, Henning Bosse, Bettina Burchard, Anjo Czernich
Format: DCP, Farbe
Länge: 77 Minuten
Sprache: Deutsch

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