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Char ist eine Insel im Grenzfluss zwischen Indien und Bangladesch, auf der ein Junge namens Rubel mit seiner Familie und anderen Vertriebenen lebt. Die Insel entstand wie ein Geschenk, das der Fluss den Menschen als Zuflucht bot, nachdem er ihr angestammtes Dorf mit den steigenden Wasserständen fortgerissen hat. Doch das Geschenk ist auf Sand gebaut, eine flüchtige ökologische Reaktion nach der Inbetriebnahme des Staudamms flussaufwärts. Notgedrungen haben sich die Menschen – ähnlich wie die Vögel – das neue Terrain zu Nutze gemacht und ein Schmugglergeschäft aufgebaut. Vieh, Alkohol, Reis und andere Waren werden mit bewundernswerter Raffinesse an den Grenzposten vorbeigeschleust: ein heroischer Überlebenskampf, der gerade genug hergibt, um Rubel von einer besseren Zukunft träumen zu lassen, obwohl (oder weil) Char nur eine Station in seinem Leben sein wird. Sourav Sarangi hat diesen unglaublich nassen Mikrokosmos über mehrere Jahre beobachtet und mit unterschiedlichen Kameras heterogenes, zuweilen fast apokalyptisches Bildmaterial eingefangen. Seine Erzählung über das Heranwachsen des Jungen hat jedoch ein offenes Ende, in das sich ein seltsam schönes Gefühl von Bewunderung mischt. (Dorothee Wenner)

Sourav Sarangi
, geb. 1965 in Contai, Indien, studierte Geologie in Kalkutta und Filmschnitt in Pune. 1997 entstand sein erster Film TUSU KATHA. Seitdem hat er zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme gedreht. Darüber hinaus war er als Programmdirektor eines indischen Fernsehsenders tätig und hat an verschiedenen Filmhochschulen unterrichtet.

Produktion: Son et Lumiere, Kalkutta; Final Cut for Real Aps, Kopenhagen; Stefilm International, Turin; Cinema Oslo, Oslo
Buch: Sourav Sarangi
Kamera: Sourav Sarangi, Rabindranath Das, Minarul Mondal, Ajoy Noronha
Format: QuickTime ProRes 422, Farbe
Länge: 88 Minuten
Sprache: Bengali

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