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Gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen, verdorbenes Kantinenessen, Lohnkürzungen und Entlassungen organisieren Arbeiter einer Stahlfabrik eine unabhängige Gewerkschaft. Die Fabrikbesitzer, auf deren Lohnliste die offizielle Gewerkschaft steht, trachten ihre Aktivitäten nach allen Regeln ihrer Kunst auszuhebeln. Eher ironisierend als psychologisierend zitiert der Film unterhaltsam und intelligent alle möglichen historischen, literarischen und ästhetischen Diskurse. Während sich der Kapitalist (der hier im Stil von Ölbaronen aus amerikanischen TV-Serien inszeniert ist) um die Mehrung seiner Sammlung repräsentativer Kunst als Ausdruck seiner Macht kümmert, diskutiert man im Arbeiterfilmklub ästhetische Konzepte am Beispiel Brecht versus Hollywood. Und bei den unabhängigen Gewerkschaftern die Thesen des marxistischen Historikers Pokrovsky, der die Geschichte Russlands als eine der Klassenkämpfe erzählt. Inhaltlich ein Stoff für Heldensagen (die Filmgeschichte zeigt, wohin verdorbenes Kantinenessen führen kann), doch der zeitgenössische Turbokapitalismus kennt eher gebrochene Helden und statt Revolution den Showdown. Formal sowohl Brecht als auch Hollywood, V-Effekt und Blutbad. (Anna Hoffmann)

Svetlana Baskova, geb. 1965 in Moskau, studierte am Moscow Architectural Institute. Seit 1990 ist sie als freie Künstlerin tätig, seit 1996 arbeitet sie im Bereich Film und Video. Sie leitet den Moskauer Verlag BAZA. Seit 2011 ist sie Direktorin des Institute for Contemporary Art and Criticism in Moskau.

Produktion: Cine Fantom, Moskau; AD Studio, Moskau
Buch: Svetlana Baskova
Kamera: Maksim Moskin, Egor Antonov
Darsteller: Sergey Pakhomov, Vladimir Epifantsev, Victor Sergachev, Lavrenty Svetlichny
Format: DCP, Farbe
Länge: 100 Minuten
Sprache: Russisch

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