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„Ein Film über das Leben in Japan nach dem 11. März 2011. Hierbei geht es uns nicht um die sichtbaren Schäden des Erdbebens und des Tsunamis, auch nicht um die Wiederaufbau- und Cheer-up-Aktivitäten, sondern um die unscheinbaren und unsichtbaren Veränderungen. Der Fokus liegt speziell auf dem derzeitigen physischen und psychischen Ausnahmezustand, der von aktueller Bedrohung bis zum subtilen Wandel der Alltagsgewohnheiten changiert.
Wir haben zahlreiche längere Gespräche mit Menschen aus unterschiedlichen Regionen Japans geführt: mit Flüchtlingen, die aufgrund der Reaktorkatastrophe ihre Heimat verlassen haben und derzeit in temporären Notunterkünften leben; mit Familien in Tokio, die sich mittlerweile an den täglichen Umgang mit einem Geigerzähler gewöhnt haben; mit Schülern, die ein Referendum gegen Atomkraft organisieren; mit Forschern, die billige, für alle erschwingliche Strahlenmessgeräte aus recycelten Plastikflaschen entwickeln; mit Künstlern, die aus Verzweiflung über die allgemeine Unbekümmertheit ein Festival im verstrahlten Fukushima veranstalten, etc.
Die Videoinstallation Spirits Closing Their Eyes setzt sich aus drei unterschiedlichen Bildkategorien zusammen. Neben den Interviews sind lange fotografische Einstellungen von Orten zu sehen, die Situationen und Stimmungen eines Landes abbilden, dessen größte Veränderungen unsichtbar bleiben und die nur durch die Erzählungen der Protagonisten für kurze Zeit Gestalt annehmen. Des Weiteren beinhaltet die Arbeit eine Reihe kurzer Film-Porträts: Alle Interviewten blicken für eine Minute in die Kamera und denken an die Zukunft, die für die meisten ungewiss ist.“ – Nina Fischer, Maroan el Sani

Nina Fischer, 1965 in Emden geboren, und Maroan el Sani, 1966 in Duisburg geboren, sind Berliner Künstler und Filmemacher. Sie leben und arbeiten sei 1995 zusammen. Von 2007 bis 2010 unterrichteten Fischer und el Sani als wissenschaftliche Mitarbeiter für Film- und Medienkunst an der Sapporo City University, Japan. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Gruppenausstellungen und Biennalen sowie Einzelausstellungen gezeigt.

3-Kanal-Videoinstallation, HD, Länge variabel, schlagwortgenerierte Videoclips

Foto: © Fischer & el Sani und VG Bild-Kunst, Bonn, 2013

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