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Was haben bestialische Serienmorde mit dem Einsturz eines Kaufhauses und dem Zusammenbruch einer viel befahrenen Brücke in Seoul zu tun? In dieser essayistischen Annäherung an die traumatischen Ereignisse, die Korea Mitte der 90er Jahre erschütterten, werden überraschende Zusammenhänge ausgebreitet. Man bekommt Einblick in ein Land, das sich nach den dunklen Zeiten der Militärregierung einem hemmungslosen Fortschrittsglauben unterworfen hat.
Gleich einem Detektiv nimmt Jung Yoon-suk die Spurensuche auf, fährt zum Tatort der Morde, lässt die damals ermittelnden Beamten zu Wort kommen. Bei den jungen Tätern handelt es sich um die ersten koreanischen Serientäter überhaupt, ihr „Slogan“ lautete: „We hate the rich“. Seine Interviews kombiniert Jung mit Archivmaterial. So entsteht das Bild einer verlorenen Jugend und ein Gefühl für den Riss, den die Industrialisierung in den 80er Jahren in der koreanischen Gesellschaft hinterließ. Das Verbrechen enthüllt weitere Verbrechen, begangen im Zuge der kapitalistischen Gier. Plötzlich sieht man auch die eingestürzten Bauwerke in einem anderen, gesellschaftspolitischen Zusammenhang. (Anke Leweke)

Jung Yoon-suk, geb. 1981 in Seoul, studierte Bildende Kunst und Dokumentarfilmregie. Er arbeitet als Künstler und Filmemacher. Non-fiction Diary ist sein erster Spielfilm.

Produktion: 1+1=film, Seoul
Buch: Jung Yoon-suk
Kamera: Huh Chul-nyung, Son Gwang-eun, Jung Yoon-suk, Ahn Jung-ho
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 93 min
Sprache: Koreanisch

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