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Im 21. Teil seiner Serie Photographie und jenseits projiziert Emigholz wie gewohnt eine Reihe von Bauwerken in unser Gehirn und von dort auf die Leinwand: Flughäfen, Autobahnen und Bushaltestellen, Kaufhäuser, Markthallen und Lagerhäuser sowie Kirchen, Kathedralen, Skulpturen und Monumente. Dazu ein Gefängnis, ein Stadion, eine Botschaft, ein Doppelhaus. Die weit verstreut liegenden Architekturen ergeben eine Rahmennovelle: Die ephemere, kapitalistische, religiös-melancholische und moralstiftende Welt verfängt sich folgenreich in ihrer Zielgerichtetheit. Selbst nach dem Abwurf der Atombombe, erzählt von einer vage vertrauten Stimme, wartet der Zuschauer auf die dokumentarische Klammer eines architektonischen Entwurfs. Doch es gibt sie nicht, vielleicht gab es sie nie. Was vor uns liegt, ist eine flache Leinwand, zum Beweis fliegen Abbildungen aus Wurfsendungen quer durchs Bild. Das Davor und Dahinter verbinden sich zur eigentlichen Raum- und Zeitkonstruktion, deren Architekt niemand anders ist als der Zuschauer selbst. Airstrip bietet als Schlussteil der Serie kein großes Finale der Architekturfilmgeschichte, sondern eine fulminante Wüstenlandschaft voller unerwarteter Neuanfänge. (Stefanie Schulte Strathaus)

Heinz Emigholz, geb. 1948 in Achim bei Bremen, ist seit 1973 in Deutschland und in den USA als freischaffender Filmemacher, bildender Künstler, Kameramann, Autor, Publizist und Produzent tätig. Emigholz war häufig im Forum zu Gast, zuletzt mit Parabeton – Pier Luigi Nervi und römischer Beton (2012).

Produktion: Filmgalerie 451, Berlin; WDR, Köln
Buch: Heinz Emigholz
Kamera: Heinz Emigholz
Darsteller: Natja Brunckhorst, Ueli Etter
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 108 min
Sprache: Deutsch

Foto: © Filmgalerie 451

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