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Im Januar 2011 hatte sich auf dem Tahrir-Platz das Zeitgefühl verändert. Die plötzliche Beschleunigung nach 30 Jahren Stillstand löste eine Euphorie aus, die damals auch die amerikanisch-ägyptische Filmemacherin Jehane Noujaim mit ihrer Kamera nach Kairo zog. Sie blieb über zwei Jahre und begleitete mehrere Aktivisten in den dramatischen Zeiten, die folgten – und noch andauern. Im Zentrum ihres Film steht Ahmed Hassan, ein junger Mann aus dem Arbeiterbezirk Shobra, der schon als Achtjähriger Geld verdienen musste. Der ägyptisch-britische Schauspieler Khalid Abdalla stammt aus einer Familie, die seit Generationen für mehr Demokratie im Land kämpft. Die vielleicht tragischste Figur ist Magdy Ashour, der als Muslimbruder unter Mubarak verhaftet und gefoltert worden war – und auf dem Tahrirplatz, damals im Januar 2011, in Khalid und Ahmed Freunde und Verbündete fand.
Mit einer beeindruckenden Materialfülle und einer entschlossen subjektiven Grenzgängerperspektive rekapituliert Al midan die sich überstürzenden Ereignisse, die Eskalation von Gewalt, die Stimmungsumschwünge, den Moment, als aus der Revolution ein Krieg wurde. Ein Film, der zurückschaut, um den Blick nach vorne zu öffnen. (Dorothee Wenner)

Jehane Noujaim, geb. 1974 in Kairo, Ägypten, studierte in den Fächern Visual Arts und Philosophie an der Harvard University. Sie realisiert in den USA und im Mittleren Osten als Regisseurin und Kamerafrau Dokumentarfilme. Im Forum 2004 mit Control Room.

Produktion: Noujaim Films, New York
Kamera: Muhammad Hamdy, Ahmed Hassan, Jehane Noujaim, Cressida Trew
Darsteller: Khalid Abdalla, Magdy Ashour, Ahmed Hassan, Ragia Omran
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 104 min
Sprachen: Arabisch, Englisch

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