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Die zentrale Protagonistin von Afterimage ist die Kamera, die sich durch den Raum bewegt, als sei sie nach etwas auf der Suche. Wie ein Geist, der nach seinem eigenen Körper sucht, bewegt sie sich durch einen verlassenen Lagerraum voller Skulpturen. Wir befinden uns in der Werkstatt von Cinears, der ältesten Firma in den Cinecittà-Studios in Rom, die seit dem Beginn der italienischen Filmindustrie Skulpturen und Requisiten herstellte. Noch heute wird das Unternehmen in der vierten Generation von der Familie De Angelis betrieben. Hunderte Skulpturen, in Form von Gips- und Harzabgüssen, sind in der Werkstatt versammelt. Sie stellen Götter oder andere religiöse, mythische oder historische Figuren dar, die in Filmen genutzt wurden – einige sind Kopien berühmter Kunstwerke. Die Werkstatt wurde für Afterimage mit Lasertechnologie gescannt und in eine „point cloud“ umgewandelt – ein System von Pixelkoordinaten im virtuellen Raum. Aus diesen Daten wurde dann in der Postproduktion ein Film erstellt. Die Filminstallation übersetzt das Sichtfeld des menschlichen Auges in den Raum und schafft so eine immersive Erfahrung. Im Zuge der Krise der Filmindustrie musste Cinears im Frühjahr 2013 vorübergehend die Arbeit einstellen.

Clemens von Wedemeyer, geboren 1974 in Göttingen, lebt und arbeitet in Berlin.

Halbrunde Videoinstallation, Farbe, Ton, 6 Minuten; Skulpturen: Cinears, Rom; Digital 3D scan: Trigonart, Berlin; Digitaler Transfer: Thomas Bauer; 3D-Animation und Rendering: Celluloid Visual Effects, Berlin; VFX-Supervisor: Holger Hummel; CG Artist: Dennis Mielke; Sound Design: Neuton BLN, Thomas Wallmann; Geräuschemacher: Peter Roigk; Installationsentwicklung: Eidotech, Berlin; Produziert vom MAXXI, Museo nazionale delle arti del XXI secolo, 2013; courtesy Galerie Jocelyn Wolff, Paris/KOW Berlin.

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