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Im Jahr 2012 zeigte Atsushi Funahashi seinen Film Nuclear Nation über die Folgen der Reaktorkatastrophe in Fukushima Daiichi im März 2011. 1400 Einwohner aus dem nahegelegenen Futaba wurden in einer Schule in einem Vorort von Tokio untergebracht. Einfühlsam dokumentierte Funahashi die verzweifelte Lage der Menschen und zeigte das Ausmaß der Zerstörungen. In diesem Jahr nun präsentiert er die Fortsetzung. Der damalige Bürgermeister – ehemals aktiver Befürworter der Atomenergie und nach dem Unglück leidenschaftlicher Kämpfer für die Opfer der Katastrophe – wurde durch einen jüngeren ersetzt. Auch der unbeirrte Rinderzüchter aus dem ersten Teil taucht wieder auf. Er hatte sich der Anweisung der Regierung widersetzt, das Katastrophengebiet zu verlassen und seine Herde zu töten. Heute sieht man die Folgen der radioaktiven Verseuchung an seinen Tieren: offene Stellen und Geschwüre. Erst Ende 2014 haben die letzten Bewohner die Schule verlassen. In ihre Heimat werden sie wohl nicht zurückkehren. Die zentral betroffene Region wird zur Giftmülldeponie erklärt. Die Menschen von Futaba, die einst durch die Atomenergie zu Wohlstand kamen, zahlen nun den hohen Preis allein. (Gabriela Seidel-Hollaender)

Atsushi Funahashi, geb. 1974 in Osaka, studierte Filmwissenschaft in Tokio und absolvierte anschließend ein Regiestudium in New York. Im Forum mit Big River (2006), Yanaka boshoku (2009), Nuclear Nation (2012) und Sakura namiki no mankai no shita ni (2013).

Produktion: Documentary Japan, Tokio; Big River Films, Tokio
Kamera: Atsushi Funahashi, Yutaka Yamazaki
Darsteller: Einwohner der Stadt Futaba, Fukushima, Bewohner der Region Futaba, Katsutaka Idogawa, Shiro Izawa
Format: HDCAM 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 114 min
Sprache: Japanisch

Foto: © 2014 Documentary Japan, Big River Films

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