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Koza, die Ziege, nennen sie ihn. Seine besten Tage als Boxer hat er hinter sich. Manchmal schaut er sich seinen Kampf bei der Olympiade 1996 auf Video an. Jetzt braucht er Geld, denn seine Freundin ist schwanger. Deshalb beschließt er, noch einmal in den Ring zu steigen. Sein Boss, für den er sonst Metallschrott sammelt, begleitet ihn als eine Art Box-Impresario auf dieser Tour, die eher Leidensweg als Triumphzug ist. Kozas Körper hält das Training kaum durch, seine Kämpfe verliert er meist in der ersten Runde. Anders als das Leben geht der Film barmherzig mit seinem Protagonisten um. In diesem melancholischen Roadmovie zeigt die Kamera weniger die Boxkämpfe, sondern bleibt backstage, zeigt das unglamouröse Drumherum. Die Fahrten durch winterliche Landschaften, die Tage, an denen es nie richtig hell wird und die Cola im kalten Auto in der Flasche gefriert, das unrühmliche Ende der Kämpfe – all das zeigt der Film in exquisit kadrierten Bildern, die seinem Antihelden einen anderen Raum als den des Boxrings geben. Der slowakische Boxer Peter Baláž, der sich hier selbst spielt, ist ein Glücksfall für den Film. Den Vergleich mit anderen boxenden Filmhelden muss er keineswegs scheuen. (Anna Hoffmann)

Ivan Ostrochovský, geb. 1972 im slowakischen Žilina, studierte Dokumentarfilmregie in Bratislava. Gemeinsam mit Pavol Pekarčík realisierte er mehrere Dokumentarfilme. Im Forum 2014 mit Zamatoví teroristi.

Produktion: Sentimentalfilm, Bratislava; Endorfilm, Prag; Česká televize, Prag; Punkchart films, Bratislava
Buch: Ivan Ostrochovský, Marek Leščák
Kamera: Martin Kollár
Darsteller: Peter Baláž, Zvonko Lakčevič, Ján Franek, Stanislava Bongilajová
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 75 min
Sprachen: Slowakisch, Tschechisch, Deutsch

Foto: © Martin Kollár

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