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In dem Lied "Fil-Bahr" (Am Meer) wird in 28 Versionen der Mond besungen – um erst am Ende die Flüchtigkeit der Liebe auf den Punkt zu bringen. Variationen ein und desselben, jede ein Original: Twenty-Eight Nights and a Poem ist eine Interpretation des Archivs des Porträtstudios Sheherazade. Der Fotograf Hashem el Madani eröffnete es in der libanesischen Stadt Saida im Jahre 1953, nachdem er jahrelang Menschen vor ihren Läden, auf Plätzen oder am Strand fotografiert hat, ihrem Wunsch folgend, sich selbst ins Bild zu setzen. Einige der so entstandenen Posen wurden von jenen, die die Fotos sahen, übernommen und verselbstständigten sich auf diese Weise. Festgehalten wurden sie von Foto- und 8-mm-Kameras, begleitet werden sie von Liedern, abgespielt auf dem Laptop, aufgenommen mit Kassettenrekordern, und den Erzählungen el Madanis. In einer Kindersendung wird mithilfe eines vielstimmig gesungenen Liedes das Alphabet gelehrt. Die numerische Ordnung des Archivs steht kopf, weil das Heft mit den Aufzeichnungen verkehrt herum gehalten wurde. Das Archiv existiert nicht für sich, sondern wird durch ein System von Aufzeichnungs- und Übertragungstechniken in unendlichen Variationen hervorgebracht. (Stefanie Schulte Strathaus)

Akram Zaatari, geb. 1966 in Saida im südlichen Libanon, studierte Architektur und anschließend Medienwissenschaft. Er ist als Performance- und Videokünstler, Fotograf, Filmemacher, Autor, Dozent und Kurator tätig.

Produktion: Akram Zaatari, Beirut
Buch: Akram Zaatari
Kamera: Akram Zaatari, Bassem Fayad, Mark Khalifeh
Format: DCP 1:1.85, Farbe
Länge: 120 min
Sprache: Arabisch

Foto: © Akram Zaatari

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