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Man weiß nicht genau, was geschehen ist. Aber ein schockartiges Ereignis und das plötzliche Gefühl, nicht das Leben geführt zu haben, das sie glaubte, werfen Nina aus der Bahn.
Die junge Frau taucht in der anonymen Welt der Autobahnen und ihrer Raststätten unter, bleibt rastlos in Bewegung, um nicht zurückzuschauen. Die Regisseurin folgt ihr dabei aus nächster Nähe. Diese fast schon intime Nähe gibt die Textur des Films vor. Gemeinsam mit Nina gerät die Kamera in einen Taumel, in eine Bewegung des Driftens und Abdriftens. Nina findet sich im Bett eines Fernfahrers wieder, verbringt ein paar Tage mit dem Mann, der sie sogar seinen Kindern vorstellt, dann steht sie wieder auf der Straße. Die Montage springt zwischen den Zeiten hin und her, lässt Erinnerungen aufflackern, an unbeschwerte Momente, an einen anderen Mann. Es sind lose Szenen, die nicht mehr die Erzählung eines Lebens ergeben. Manchmal verweilt die Kamera einfach auf Ninas Gesicht, registriert die Facetten einer allumfassenden Trauer – von absoluter Hoffnungslosigkeit über Wut zur schieren Verzweiflung. Sacha Polaks Film lässt den Zuschauer die Arbeit der Trauer unmittelbar miterleben. (Anke Leweke)

Sacha Polak, geb. 1982 in Amsterdam, studierte an der Netherlands Film and Television Academy. 2009 machte sie eine Regieausbildung am Binger Filmlab. Im Forum 2012 mit ihrem Langfilmdebüt Hemel. Zurich ist ihr zweiter abendfüllender Spielfilm.

Produktion: Viking Film, Amsterdam; A Private View, Sint-Amandsberg; Rohfilm, Leipzig
Buch: Helena van der Meulen
Kamera: Frank van den Eeden
Darsteller: Wende Snijders, Sascha Alexander Gersak, Barry Atsma, Martijn Lakemeier
Format: DCP 1:1.85, Farbe
Länge: 89 min
Sprachen: Niederländisch, Deutsch, Englisch

Foto: © Frank van den Eeden

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