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Was können Filme, was kann Kino im günstigsten Fall bewirken? Antworten auf diese komplexe Frage weiß kaum jemand so schön und klug zu formulieren wie Naum Kleiman. Der russische Filmhistoriker, Leiter des legendären Eisenstein-Archivs, war Direktor des 2005 geschlossenen Moskauer "Musey Kino". Seither sind die Filme und Sammlungen der Cinemathek auf dem Gelände des Mosfilm-Studios eingelagert. Das "Musey Kino" – Kleiman und der Freundeskreis des Museums – arbeitete jedoch weiter, im Exil, gegen alle Widerstände. Der Film rekonstruiert die Ereignisse bis zum Sommer 2014, als Kleiman auf skandalöse Weise abgesetzt wurde. "Das Kino hat die Fähigkeit, aus Menschen Bürger zu machen". Es braucht nur wenige Filmausschnitte und man begreift, warum Kleiman ein bewunderter Filmvermittler ist – wie seine Verbündeten Erika und Ulrich Gregor vom Berliner Arsenal versteht Kleiman Film als Waffe im Kampf für bessere, offenere Gesellschaften. Konsequent also, wenn dieser Film zwar auch auf ein imposantes, mutiges Leben zurückblickt, vor allem aber dokumentiert, warum Naum Kleimans Verständnis von Kino im heutigen Russland an Brisanz und Aktualität kaum übertroffen werden kann. (Dorothee Wenner)

Tatiana Brandrup, geb. 1965 in North Carolina, USA, studierte Visuelle Anthropologie u.a. bei Jean Rouch in Paris, anschließend Spielfilmregie an der New York University und an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Sie arbeitet als Regisseurin, Drehbuchautorin und Dozentin.

Produktion: Filmkantine UG, Berlin
Buch: Tatiana Brandrup
Kamera: Martin Farkas, Tatiana Brandrup
Darsteller: Naum Kleiman, Maxim Pawlow, Vera Rumyanceva Kleiman, Emma Malaya
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 96 min
Sprachen: Russisch, Deutsch

Foto: © Martin Farkas

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