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Joe Bullet muss 1973 ein außergewöhnlicher Anblick für Sowetos Kinogänger gewesen sein. Ken Gampus körperliche Präsenz und Lässigkeit lassen an Shaft oder James Bond denken. Actionreich kreist die Handlung um den Plan eines zwielichtigen Gangsters, ein Fußballpokalfinale zu manipulieren. Es gibt Intrigen, Mord und nur eine Rettung – Joe Bullet!
Mit dem Film wollte der geschäftstüchtige Produzent Tonie van der Merwe einen neuen Markt erobern. Anknüpfend an die schwarze Popkultur der 70er und das Blaxploitation-Genre war es einer der ersten Filme mit durchweg schwarzer Besetzung, darunter Stars wie Gampu und Abigaill Kubeka. Joe Bullet bot nicht nur einen aufregenden neuen Publikumshelden, sondern auch die Vision eines schwarzen Daseins, das sich völlig von den damaligen Zuständen unterschied. Handlungsfähigkeit, Ambitionen und Macht entsprachen nicht der Wirklichkeit der meisten schwarzen Südafrikaner unter der Apartheid. Obwohl der Film nicht offenkundig politisch war, wurde er bald verboten und jahrzehntelang nicht gezeigt.
Nun liegt Joe Bullet in einer restaurierten Fassung vor – ein komplexes, fesselndes Stück südafrikanischer Filmgeschichte, das eine Neubewertung verdient. (Darryl Els)

Louis de Witt, (1938–1995) war einer der gefragtesten Kameramänner Südafrikas. 1970 begann seine Zusammenarbeit mit Tonie van der Merwe, der Joe Bullet produzierte, Louis de Witts einzige Regiearbeit.

Produktion: Bullit Films, Kapstadt
Buch: Tonie van der Merwe
Kamera: Louis de Witt
Darsteller: Ken Gampu, Abigail Kubeka, Jimmy Sabe, Cocky "Two Bull" Tlholthalemaje
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 85 min
Sprache: Englisch

Foto: © Gravel Road Entertainment Group.

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