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Keynote Lecture von Helmut Draxler

13.2., 16:45 Akademie der Künste, Foyer

In der langen Geschichte der Bezugnahmen zwischen dem Kino und der Psychoanalyse gebührt dem Phantasma ein besonderer Rang. Der Vortrag wird verschiedene theoretische Umschreibungen von Fantasie und Phantasma durcharbeiten und der Frage nachgehen, wie Kino, Kunst und „Realität“ miteinander in Beziehung stehen. Lacan argumentierte, das Phantasma lasse keine Aufhebung zu. Es kann nicht durchschaut werden wie die Ideologie. Es lässt sich nur „durchqueren“, was nichts anderes heißt als von einem Phantasma ins andere zu taumeln. Anhand unterschiedlicher psychoanalytischer Lesarten des Phantasmas – als komplexe psychosoziale Konfiguration ebenso wie als defensive und produktive Kraft – ist es möglich, die konstitutiven Kräfte und Begrenzungen kritischer Praktiken in Kunst, Kino und Politik zu untersuchen. Zu den Taktiken der Durchquerung gehören die Wiederholung und das Ritornell, das Zitat und die indirekte Rede, die Referenz und das Situative. Diese Taktiken bewegen sich im Raum zwischen Fantasie und Realität, Reflexion und Artikulation oder zwischen Erwartung und Enttäuschung. Sie heben die Spannung zwischen diesen Kategorien nicht auf. Vielmehr verbinden sie sowohl Inhalt und Form von Bildern mit den strukturellen Formen ihres medialen Erscheinens, als auch in den relationalen Arrangements der Installation.

Helmut Draxler ist Kunstkritiker, Kurator und Professor für Kunsttheorie an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

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