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Downtown Kairo ist ein Organismus, der im Winter 2009/10 noch zu leben scheint, aber selbst Jenen immer fremder wird, die dort geboren sind. Khalid ist auf Wohnungssuche. Er ist Filmemacher. Seine Bilder sieht er immer wieder an, als warte er darauf, dass sie einen Sinn ergeben. Die Geschichten seiner Protagonistinnen scheinen von irgendwoher aus seinem Inneren zu stammen, in der Außenwelt sucht er nach Anknüpfungspunkten. Je mehr er sucht, desto mehr scheinen sie zu verschwinden, nicht abrupt, sondern in Momenten voller Zartheit verabschiedet er sich von seiner Freundin, die ihn verlässt, von seiner kranken Mutter, von Freunden, die zur Premiere ihrer Filme in der Stadt waren. Für sie stellt Kairo einen Fixpunkt da: Der Eine hat Bagdad verlassen und lebt als Flüchtling in Berlin, der Andere ist dort geblieben, der Dritte lebt im aufgewühlten Beirut. Als sie beschließen, Khalid Videomaterial aus ihren Städten zu schicken, geht es weniger darum, ihm bei seinem Film zu helfen, als dadurch die Verbindung zu etwas aufrechtzuerhalten, was sie noch in Kairo verorten, wohl wissend, dass es bereits ein Phantasma ist. Ein fast geräuschloser Film, in dem die Geschichte die Zeit überholt. (Stefanie Schulte Strathaus)

Tamer El Said, geb. 1972 in Kairo, Ägypten, studierte Film sowie Journalismus. Er realisierte mehrere Dokumentarfilme und kurze Spielfilme und gehört außerdem zu den Gründern von Cimatheque – Alternative Film Centre in Egypt. Akher ayam el madina ist sein erster abendfüllender Spielfilm.

Produktion: Zero Production, Kairo; Mengamuk Films, Berlin
Buch: Tamer El Said, Rasha Salti
Kamera: Bassem Fayad
Mit: Khalid Abdalla, Laila Samy, Hanan Youssef, Maryam Saleh
Format: DCP 1:1.85, Farbe
Länge: 118 min
Sprache: Arabisch

Foto: © Zero Production

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