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Im Kreis seiner vier erwachsenen Kinder samt Anhang genießt der Witwer Victor am Esstisch seine Rolle als Familienpatriarch. Er schwadroniert über Physik und Wein, bis Sohn Cosma ihn damit konfrontiert, dass sein Name in historischen Unterlagen aufgetaucht ist. Er soll Frauen denunziert haben, die gegen das vor 1989 herrschende Abtreibungsverbot verstoßen wollten. Die Stimmung kippt. Doch Victor wehrt sich gegen die Vorwürfe. Er sei eben Abtreibungsgegner und die Zwillinge Sasha und Romi hätten ihr Leben dieser Tatsache zu verdanken. Die Mutter wollte abtreiben. Als Sasha kurz darauf ihre Schwangerschaft verkündet, wird Victors Überzeugung allerdings auf eine harte Probe gestellt. Die Kamera ist immer im Zentrum des familiären Orkans, der losbricht. Mit Schwenks und Zooms folgt sie den hitzigen Diskussionen und kommt in nachdenklicheren Momenten zum Atemholen. Ein rasanter Film, der seinem tollen Schauspielerensemble viel zu verdanken hat. Er stellt die Frage nach dem Umgang der Generationen miteinander und mit historischer Verantwortung. Vor allem aber führt er auf intelligente Weise vor, wie nah verwandt absolute Wahrheiten, felsenfeste Überzeugungen und Heuchelei sein können. (Anna Hoffmann)

Adrian Sitaru, geb. 1971 in Deva, Rumänien, studierte Informatik sowie Filmregie. 2008 entstand sein erster abendfüllender Spielfilm Pescuit sportif.

Produktion: Domestic Film, Bukarest; Film Produkcja, Warschau; Damned Films, Paris
Buch: Alina Grigore, Adrian Sitaru
Kamera: Adrian Silisteanu, Alexandru Lorian Timosca
Mit: Alina Grigore, Robi Urs, Bogdan Albulescu, Adrian Titieni
Format: DCP 1:2.39, Farbe
Länge: 89 min
Sprache: Rumänisch

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